Neue Biodiversitätsmanagerin„Wir möchten eine führende Rolle als Hochschule in der nachhaltigen Entwicklung einnehmen“
13. März 2025, von Claudia Sewig

Foto: UHH/Esfandiari
Zum 15. Januar 2025 hat Charlie Pittelkow die Nachfolge von Myriam Rapior als Biodiversitätsmanagerin der Universität Hamburg angetreten. Sie ist mit dieser Aufgabe im Sustainability Office der UHH angestellt. Drei Fragen zu ihren Zielen und konkreten Projekten.
Warum ist Biodiversität für die Universität Hamburg ein wichtiges Thema?
Als Universität Hamburg haben wir die Nachhaltigkeit nicht nur in unserem Leitmotiv „Innovating and Cooperating for a Sustainable Future in a Digital Age“ verankert. Wir möchten auch eine führende Rolle als Hochschule in der nachhaltigen Entwicklung einnehmen, um etwa zur Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft beizutragen.
Während das Thema Nachhaltigkeit bereits breit bekannt ist, steht Biodiversität immer noch etwas im Schatten, was auch deshalb schade und kritisch ist, weil die Vielfalt der Arten und Ökosysteme die Grundlage für unser Leben, unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unseren Kampf gegen den Klimawandel ist. Im Moment verlieren wir immer schneller Arten und Ökosysteme. Wir sind in einer Biodiversitätskrise. Als Universität sind wir in der Lage, dazu zu forschen, Studierende bei Projekten auf diesem Gebiet zu unterstützen und die Gesellschaft zu informieren.
Wie sind Sie selbst zu dem Thema gekommen?
Ich habe Friedensbildung und Nachhaltige Entwicklung studiert und habe dabei mehr die politische und Managements-Perspektive auf die Nachhaltigkeit und die Biodiversität erhalten. Aber da der Campus meiner Master-Uni, der University for Peace (UPEACE) im Regenwald in Costa Rica lag, habe ich auch ganz praktisch eine Anbindung an lokale Biodiversitätsprojekte gehabt. Da das Thema Nachhaltigkeit sehr breit ist, wollte ich mich im Anschluss an mein Studium etwas mehr fokussieren. Und da war Biodiversität für mich die logische Wahl. Sie ist der Grundbaustein, auf dem alles andere aufbaut.
Was sind konkrete Projekte, die Sie in Ihrer Funktion an der Universität Hamburg angehen?
Ich habe mehrere Projekte von meiner Vorgängerin Myriam Rapior übernommen. Das Größte und Wichtigste ist ein Begrünungsprojekt auf dem Campus Von-Melle-Park. Hier werden wir fast 900 Quadratmeter Fläche in eine Wildblumenwiese umwandeln. Dafür werden wir heimische Wildstauden- und heimische Wildblumenarten aussäen und auspflanzen. Wir haben die Pflanzen gezielt danach ausgesucht, dass sie Futterpflanzen für Wildbienen, Schmetterlinge oder Raupen sind. Diese Blühwiese soll von Frühjahr bis Herbst blühen und insgesamt das Ökosystem stärken, da Insekten ja nicht nur für die Bestäubung vieler Pflanzen wichtig sind, sondern auch die Nahrungsgrundlage vieler Vogel- und Fledermausarten.
Darüber hinaus arbeiten wir an einem Sichtbarkeitsprojekt: Wir werden auf dem Von-Melle-Park-Campus einen Lehrpfad mit verschiedenen Infotafeln zur Biodiversität anlegen. Wir haben bereits so viele tolle Initiativen an der UHH von den AGs, den Studierenden, dem AStA, dem Green Office und dem Sustainability Office, die wir damit sichtbar machen wollen – für die Uniangehörigen, aber auch für die Öffentlichkeit. Parallel arbeite ich unter anderem an einer Webseite für die Biodiversität an der Uni und bereite die Teilnahme der Biodiversitäts-AG am Tag der Biodiversität am 22. Mai im Botanischen Garten der Uni in Klein Flottbek vor.