NachrufDie Universität Hamburg trauert um Prof. Dr. Thomas Großbölting
12. Februar 2025, von Newsroom-Redaktion
![Prof. Dr. Thomas Großbölting](https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/uni/24934711/thomas-grossboelting-733x414-70faf263d691e1e1ebc00be040ff77c0ed34772e.jpg)
Foto: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)
Mit tiefem Bedauern hat die Universität Hamburg vom Tod von Prof. Dr. Thomas Großbölting erfahren, einem herausragenden Wissenschaftler und geschätzten Kollegen. Die tragischen Umstände seines unerwarteten Todes haben nicht nur in der akademischen Gemeinschaft, sondern auch darüber hinaus eine tiefe Trauer ausgelöst. Thomas Großbölting war seit 2020 Professor an der UHH sowie Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte und geschäftsführender Direktor der Akademie der Weltreligionen.
Prof. Dr. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg: „Prof. Dr. Thomas Großbölting war eine prägende Persönlichkeit im Bereich der Neueren Geschichtswissenschaften. Sein Engagement für Forschung und Lehre war beispielhaft und inspirierte Studierende sowie Kolleginnen und Kollegen. Neben seinen akademischen Leistungen wird er vor allem als geschätzter Kollege und Mensch in Erinnerung bleiben. In diesen schweren Stunden gilt unser Mitgefühl den Angehörigen, Freunden und allen, die Thomas Großbölting kannten oder mit ihm zusammengearbeitet haben.“
Prof. Dr. Silke Segler-Meßner, Dekanin der Fakultät für Geisteswissenschaften: „Mit seiner Leidenschaft für die bisweilen unangenehmen Themen der Neuere Geschichte und seinem scharfen analytischen Verstand trug er wesentlich zur Weiterentwicklung seines Fachgebiets bei und prägte das FZH nachhaltig. Im Gespräch konnte Thomas Großbölting Studierende und Kolleginnen und Kollegen gleichermaßen begeistern und mitreißen. Die Fakultät für Geisteswissenschaften verliert einen hochgeschätzten Wissenschaftler, Kollegen und Menschen. Seine Warmherzigkeit und seinen feinen Humor werden wir alle vermissen.“
Thomas Großbölting war Professor für Neuere Geschichte/Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg und Direktor an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH). Zudem war er seit Ende 2022 geschäftsführender Direktor der Akademie der Weltreligionen und setzte sich für den interreligiösen Dialog in der Stadt Hamburg ein.
Zuvor war er von 2009 bis 2020 Professor für Neuere und Neuste Geschichte am Historischen Seminar der WWU Münster. Nach Studien in Köln, Bonn und Rom hat er in Münster ein Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Geschichte, katholische Theologie und Germanistik abgeschlossen.
Nach einer Vertretungsprofessur am Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg leitete er von 2005 bis 2007 die Abteilung Bildung und Forschung bei der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (Berlin). 2007 wurde er zum Professor für Geschichte der Neuzeit an die OvG-Universität Magdeburg berufen.
Seine Publikationen und seine Lehrtätigkeit umfassen verschiedenste Gebiete der deutschen und der europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Er befasste sich mit der Geschichte des religiösen Wandels im Nachkriegsdeutschland und mit den Ausprägungen der DDR-Erinnerung im wiedervereinigten Deutschland. Darüber hinaus war er immer wieder gefragter Ansprech- und Gesprächspartner für Medien und Gesellschaft zu Themen wie der Vergangenheitsaufarbeitung, der religiösen Geschichte Deutschlands und als Gutachter aktiv.
Die Universität Hamburg trauert um Prof. Dr. Thomas Großbölting. Für Studierende und Mitarbeitende war er ein angesehener und beliebter Ansprechpartner, Betreuer und Kollege. Wir werden ihn und sein Wirken sehr vermissen. Thomas Großbölting hinterlässt eine Frau und vier Kinder, ihnen gilt unser tiefes Mitgefühl.