Double Degree in Kyoto„In den spontanen Momenten lernt man am meisten“

14. August 2024, von Newsroom-Redaktion

Foto: privat

Joseph Nuri studiert noch bis April 2025 in Kyoto.

Masterstudierende der BWL-Fakultät haben die Möglichkeit, mit einem Studium zwei Abschlüsse zu erwerben: einen der Uni Hamburg und einen der Universität Kyoto. Ein Teilnehmer des Double-Degree-Programms, für das noch bis zum 15. August 2024 Bewerbungen möglich sind, ist Joseph Nuri.

Wie unterscheidet sich das Studium in Japan von dem in Deutschland?

Man hört ja oft, dass die Vorlesungen an japanischen Universitäten sehr an Frontalunterricht erinnern, aber das war in meinem Fall gar nicht so. Die Kurse sind sogar deutlich interaktiver als in Deutschland. Das liegt wahrscheinlich vor allem an der Kursgröße: Wir sind nur zwischen zehn und 35 Studierende pro Kurs. Ein anderer Unterschied war, dass es nicht eine Prüfung am Ende des Semesters gibt, sondern mehrere kleinere Aufgaben wie Präsentationen im Laufe des Semesters.

Wie sah Ihr Semester aus, also welche Kurse haben Sie besucht?

In Kyoto habe ich in diesem Semester insgesamt fünf Kurse besucht: „AI & Hospitality“, Organizational Behavior, Business Negotiation, Project Management und „Diversity, Equity and Inclusion“.

Einige Kurse fanden nur jede zweite Woche statt, sodass ich gar nicht so viel Zeit an der Uni und in Vorlesungen verbracht habe. In der Freizeit hatte ich die Möglichkeit, die Stadt und die Umgebung kennenzulernen. Die Stadt ist wunderschön und die Menschen hier sind äußerst freundlich und zuvorkommend.

Was nehmen Sie aus der Auslandserfahrung mit?

Beworben habe ich mich für dieses Programm, weil ich stark an Japan und an der japanischen Kultur interessiert bin. Als Deutscher mit Migrationshintergrund bin ich bereits mit zwei Kulturen aufgewachsen und wollte nun eine dritte kennenlernen, die sich von den mir bekannten deutlich unterscheidet.

Während des Studiums ist mir dann noch mal sehr deutlich geworden, dass man immer aufgeschlossen und offen für Neues sein sollte. Und man kann in den spontanen Momenten oft am meisten lernen – sei es in Lerngruppen in der Uni oder bei ungeplanten Begegnungen im Alltag.

Wie geht es nach Ihrer Rückkehr weiter?

Nach meiner Rückkehr werde ich meine Masterarbeit schreiben und dann den Doppelabschluss beenden. Die Universität Kyoto ist sehr renommiert in Japan und ermöglicht es mir, mich akademisch sehr vielseitig weiterzubilden.

Ich kann das Double-Degree Programm daher nur empfehlen – besonders dann, wenn man Lust auf etwas komplett Anderes hat. Man sollte sich von der Sprachbarriere oder der Entfernung nicht abschrecken lassen.