Ausbildung an der Uni Hamburg„Hier bekommen wir die nötige Zeit zum Lernen“

24. August 2023, von Linda Lämke

Foto: UHH/Esfandiari

Die Ausbildung zum Staudengärtner bzw. zur Staudengärtnerin ist nur eine von mehreren Ausbildungsmöglichkeiten an der Uni Hamburg.

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Lihuén Eder ist einer von aktuell elf Auszubildenden im Botanischen Garten.

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Zu seinen Aufgaben gehört es unter anderem, festzustellen, welche Bedarfe die Pflanzen haben und was eventuell aus den Beeten entfernt werden muss.

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Das Freigelände des Botanischen Gartens im Klein Flottbek umfasst mehr als 24 Hektar und die Auszubildenden wechseln alle drei Monate ihr Zuständigkeitsrevier.

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Mehr als 30.000 verschiedene Pflanzenarten lernen die Auszubildenden in den drei Jahren im Botanischen Garten kennen.

Vielfältig und die Praxis im Fokus – neben Studienplätzen bietet die Universität Hamburg Ausbildungen in verschiedenen Bereichen an. Zum Beispiel im Botanischen Garten der Universität, wo jedes Jahr Gärtnerinnen und Gärtner im Umgang mit heimischen und exotischen Pflanzen ausgebildet werden. Lihuén Eder ist einer von ihnen und gibt Einblicke in seine Arbeitsbereiche.

Seit mehr als zehn Jahren zählen die Auszubildenden aus dem Loki-Schmidt-Garten regelmäßig zu den Besten ihrer Abschlussjahrgänge. Noch mitten in der Ausbildung befindet sich Lihuén Eder. Seit August 2022 absolviert der 28-Jährige die Ausbildung Gärtner im Botanischen Garten der Uni Hamburg, genauer: zum Staudengärtner. Eder ist einer von momentan elf Auszubildenden, die gleichzeitig im Loki-Schmidt-Garten in der Lehre sind. Bis zu 15 Plätze stehen insgesamt zur Verfügung.

Das Gelände des Botanischen Gartens umfasst mehr als 24 Hektar und beherbergt mehr als 30.000 verschiedene Pflanzenarten. Um den angehenden Gärtnerinnen und Gärtnern möglichst viel Wissen zu vermitteln, wechseln sie alle drei Monate ihr Zuständigkeitsrevier. Insgesamt dauert die Ausbildung drei Jahre und findet dual statt, wobei sich je zwei Wochen im Betrieb mit einer Woche Berufsschule abwechseln. Neben der Ausbildung vor Ort gehören zur Lehre im Botanischen Garten auch außerbetriebliche Weiterbildungen und Fachexkursionen. Betreut werden die Azubis von zwei Ausbildungsmeisterinnen und -meistern.

„Jeder hilft jedem, man achtet hier aufeinander“

Lihuén Eder ist aktuell im Bereich Geographie für die europäischen Hochmoore zuständig. Dort finden sich zum Beispiel in der Natur stark gefährdete Pflanzen wie Moorlilie (Narthecium ossifragum) oder der Gagelstrauch (Myrica gale). Zu seinen Aufgaben gehört es unter anderem, sich jeden Morgen einen Überblick über das Revier zu verschaffen. So lässt sich feststellen, welche Bedarfe die Pflanzen haben, was eventuell aus den Beeten entfernt werden muss oder ob weitere Pflanzen hinzugefügt werden sollten. Bei seiner täglichen Arbeit schätzt der Azubi das besondere Arbeitsklima und die Unterstützung der Ausbilderinnen und Ausbilder, aber auch der angestellten Gärtnerinnen und Gärtner im Loki-Schmidt-Garten: „Jeder hilft jedem, man achtet hier aufeinander“, so Eder, der sich vor allem auch für die pflanzliche Vielfalt des Botanischen Gartens begeistert.

Zudem gefallen dem Auszubildenden die besonderen Arbeitsbedingungen an der Uni Hamburg als wissenschaftliche Einrichtung: „Im Botanischen Garten haben wir ganz andere Arbeitsroutinen und Prioritäten als in der freien Wirtschaft. Natürlich wird hier auch sehr viel gearbeitet, aber wir haben ganz andere Vorgaben, keinen Fokus auf Umsatz oder Produktion und dadurch weniger Druck. Das ist psychisch viel angenehmer und gibt uns Auszubildenden außerdem die nötige Zeit zum Lernen.“ Froh ist Eder auch über die Gleitzeit, durch die Arbeitszeiten selbst eingeteilt werden können: „Ich finde, das ist einfach nah am Leben. Ich kann so private Termine gut planen und kann je nach Verfassung auch mal flexibel etwas früher oder später anfangen.“