„Willkommen an Bord“„Das Gehirn ist das komplexeste Objekt im Universum und verändert sich ständig“Prof. Dr. Nicolas Schuck verstärkt die Psychologie
7. Oktober 2022, von Schuck/Red.
Foto: Torben Hoeke
Jedes Jahr kommen zahlreiche neue Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Universität Hamburg. In dieser Reihe stellen wir sie und ihre Forschungsgebiete vor. Diese Mal: Psychologe Prof. Dr. Nicolas Schuck.
Prof. Dr. Nicolas Schuck ist zum Wintersemester vom Max-Planck-Institute for Human Development in Berlin gekommen und tritt an der Fakultät für Psychologie und Bewegungswissenschaft eine Professur für „Lern- und Veränderungsmechanismen“ an.
Mein Forschungsgebiet in drei Sätzen:
Als kognitiver Neurowissenschaftler untersuche ich die neuronalen Mechanismen des Lernens und Entscheidens. Insbesondere interessiert mich dabei eine „algorithmische“ Betrachtungsweise, die von der Forschung zur Künstlichen Intelligenz (KI) inspiriert ist. Zum Bespiel versuchen wir herauszufinden, wo im Gehirn und nach welchen Regeln entschieden wird, ob uns ein Erlebnis im Gedächtnis bleibt.
Und so erkläre ich meiner Familie, worum es da geht:
Man sagt ja immer, das Gehirn sei das komplexeste Objekt im Universum. Noch faszinierender aber finde ich, dass sich dieses so unvorstellbar komplexe Gehirn auch noch konstant verändert. Und das in einer Art und Weise, die uns unsere besonderen Fähigkeiten gibt – zum Beispiel, dass wir in der Kindheit mühelos Sprachen lernen. Wir wissen aber noch wenig darüber, wie genau dem Gehirn dies gelingt. Das will ich herausfinden.
Darum freue ich mich auf Hamburg – auf die Stadt und die Universität:
Die Uni Hamburg überzeugt mich durch ihren modernen und weltoffenen Blick in die Zukunft und durch ihre Stärke im Bereich der Psychologie und Neurowissenschaften. Außerdem mag ich Großstädte, vor allem solche, die am Wasser liegen. Da kann man es mit Hamburg kaum besser treffen.
Das sind meine Pläne an der Uni Hamburg, zum Beispiel in Bezug auf Transfer, Lehre o. Ä.:
Ich will vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Psychologie, den Neurowissenschaften und der Informatik/KI weiter ausbauen und zudem die Profilinitiative „Mechanisms of Change“ mit noch mehr Leben füllen.
Darum sollten Studierende unbedingt meine Veranstaltungen besuchen:
Als Lernforscher ist es mir besonders wichtig, dass jede und jeder aus meinen Veranstaltungen Ideen und Wissen mitnimmt, die sie oder ihn noch lange prägen werden. Daher versuche ich, wenn möglich, auch immer praktische Fähigkeiten durch Üben an Beispielen aufzubauen.
Blick in die weite Welt: mit diesen internationalen Einrichtungen, Universitäten oder Institutionen arbeite ich zusammen:
Ich bin in der sehr glücklichen Lage, mit sehr vielen internationalen Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten. Dazu zählen unter anderem Oxford, das University College London, Harvard und die Uni Tokyo.
Darum ist meine Forschung für die Gesellschaft:
Besser zu verstehen, wie unser Gehirn „im Normalfall“ funktioniert, birgt unter anderem immer auch die Hoffnung, dabei etwas über psychiatrische oder neurologische Erkrankungen zu lernen. Wir untersuchen zudem auch, wie das Altern Lernprozesse beeinflusst, und wie man normales Altern von einer Demenz frühzeitig unterscheiden kann.
Open-Topic-Professur
Im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder wird die Exzellenzuniversität Hamburg drei Open-Topic-Professuren besetzen. Die neuberufenen Professorinnen und Professoren sollen dazu beitragen, die Profilinitiativen der Universität zu Potenzialbereichen weiterzuentwickeln. Mit Nicolas Schuck wurde eine der Open-Topic-Professur besetzt. Sie ist in der Profilinitiative Veränderungsmechanismen angesiedelt.