„Willkommen an Bord“„Wirtschaftsgeographie nimmt aktuelle Entwicklungen in den Blick“Prof. Dr. Jana Kleibert verstärkt das Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit
5. Oktober 2022, von Kleibert/Red.
Foto: Douglas Costa
Jedes Jahr kommen zahlreiche neue Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Universität Hamburg. In dieser Reihe stellen wir sie und ihre Forschungsgebiete vor. Dieses Mal Wirtschaftsgeographin Prof. Dr. Jana Kleibert.
Prof. Dr. Jana Kleibert ist seit September 2022 Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeographie (mit Schwerpunkt Metropolforschung) im Fachbereich Erdsystemwissenschaften an der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften sowie am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN).
Mein Forschungsgebiet in drei Sätzen:
Ich erforsche verschiedene Aspekte der Globalisierung wie globale Lieferketten oder transnationale Unternehmen und Organisationen in der Wissensökonomie. Zurzeit leite ich ein Forschungsprojekt, das die internationale Standortwahl von Universitäten und die Entstehung von sogenannten „Education Hubs“ in Großstädten aus wirtschafts- und stadtgeographischer Perspektive untersucht. Wir erforschen die Einbettung dieser Universitätszweigstellen sowohl in transnationale Ströme von Studierenden, Lehrenden, Wissen und Kapital als auch ihre Rolle in urbanen und nationalen Entwicklungsstrategien.
Und so erkläre ich meinen Freunden und meiner Familie, worum es da geht:
Meist spreche ich exemplarisch über meine konkreten Forschungsgegenstände: Warum hat die Universität Nottingham einen Auslandscampus in Malaysia und in China, bei denen sogar einzelne Gebäude nachgebaut wurden? Warum hat die Universität Lancaster seit kurzem einen Campus in Leipzig? Da rätseln spontan alle mit – und sind anschließend gespannt auf meine Erkenntnisse aus der Feldforschung.
Darum freue ich mich auf Hamburg – auf die Stadt und die Universität:
Hamburg ist eine sympathische grüne Großstadt mit dem Hafen und der Universität als „Toren zur Welt“. Dadurch bieten sich viele neue Möglichkeiten für weitere Globalisierungs- und Metropolforschung. Außerdem freue ich mich auf den Austausch mit Studierenden und die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen am Geographischen Institut.
Darum sollten Studierende unbedingt meine Veranstaltungen besuchen:
Wirtschaftsgeographie ist häufig nah am Puls der Zeit und nimmt viele aktuelle Entwicklungen in den Blick, ob Brexit oder Bitcoins. Wir werfen gemeinsam einen kritischen Blick auf alltägliche ökonomische Prozesse und Zusammenhänge und gewinnen somit eine differenziertere Sicht auf die Welt. Ich starte direkt mit einer großen Exkursion nach Amsterdam, die wird sicher erlebnis- und lehrreich!
Blick in die weite Welt: mit diesen internationalen Einrichtungen, Universitäten oder Institutionen arbeite ich zusammen:
Ich erforsche nicht nur die Internationalisierung von Hochschulen, sondern bin als Wissenschaftlerin natürlich auch Teil einer internationalen Forschungscommunity. Ich habe an der Universität von Amsterdam promoviert und war Gastwissenschaftlerin an Universitäten in Manchester, Vancouver und Singapur. Gegenwärtig arbeite ich zusammen mit Forscherinnen und Forschern aus Großbritannien, Australien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland.
Darum ist meine Forschung für die Gesellschaft wichtig:
Die Globalisierungsforschung erfährt gegenwärtig eine neue Relevanz durch globale Herausforderungen wie Klimawandel, Pandemie und Krieg. Die Frage nach den Risiken globaler Vernetzung und wirtschaftlicher Abhängigkeiten stellt sich uns heute in drastischer Weise. Stehen wir vor dem Ende der Globalisierung? Meine Forschung hinterfragt außerdem kritisch die Internationalisierung und Vermarktlichung von Hochschulbildung, welche ein wesentlicher Bestandteil der Wissensökonomie ist.