50 Jahre nach legendärem AuftrittOtto und seine Freunde begeistern Publikum im Audimax
16. September 2022, von Kira Oster und Tim Schreiber
Welthits von den Beatles, dazu Songs von bekannten Stars der deutschen Musikszene: Das Audimax der Universität Hamburg war für einen Abend das Zentrum der deutschen Musikszene. Ein mehr als gelungener Auftakt für ein ebenso musikalisches Citizen-Science-Projekt.
„Wir wollen die Rock’n’Roll-Credibility des Audimax 2022 auf die Probe stellen!“, kündigte Beatles-Expertin Stefanie Hempel zum Auftakt an. Und lieferte im Anschluss den Beweis, dass das Audimax auch 50 Jahre nach Ottos erstem legendären Auftritt noch konzerttauglich ist.
Mit Konzertveranstalter Karsten Jahnke tauchte das Publikum in die Hamburger Musikgeschichte ein. Jahnke berichtete auf der Bühne von mehr als 100 Konzerten, die er im Audimax veranstaltet hat. Es fielen Namen wie Tom Waits, B.B. King, Deep Purple und Pink Floyd. Otto Waalkes erinnerte sich an sein eigenes Konzert vor 50 Jahren: „Das war mein erster öffentlicher, großer Auftritt. Ich studierte zu der Zeit hier in Hamburg Kunst.“ Doch statt im Hörsaal zu sitzen, habe er lieber in der Mensa Skat gespielt. Gemeinsam mit Annett Louisan sang er „Fever“ von Peggy Lee in einer deutschen Version: „Biber, so ein Stinktier, Biber, nein das geht zu weit.“
Als Inga Rumpf den titelgebenden Song „Get Back“ von den Beatles performte, brachte sie damit die 1970er Jahre zurück ins Audimax. Und spätestens als Hamburgs neuer Ehrenbürger Udo Lindenberg sowie Jan Delay ihren Hit „Reeperbahn“ sangen, gab es im Publikum kein Halten mehr. „2072 sind wir wieder bei euch!“, versprach Udo Lindenberg am Ende.
Auftakt zu zum Projekt „Hamburger Musikgeschichte(n)
Newcomer Michèl von Wussow beeindruckte mit einem „Don’t let me down“ nah am Original. Und gegen Ende der Show kam dann noch eine deutsche Musiklegende auf die Bühne: Helge Schneider als Überraschungsgast. Zum Abschluss eines legendären Abends spielten alle Musikerinnen und Musiker – alles Weggefährten und Freunde von Otto – „Hey Jude“ und „Johnny B. Good“. Der ganze Saal – das Audimax war ausverkauft – sang mit. Ein Konzert, das auch in 50 Jahren noch in Erinnerung bleiben wird.
Das Konzert im Audimax war der Auftakt zum Projekt „Hamburger Musikgeschichte(n) der 1970er- und 1980er-Jahre“. Gemeinsam mit den Hamburgerinnen und Hamburgern sollen dabei Spuren und Quellen gesammelt werden, um eine neue und vielfältige Hamburger Musikkulturgeschichte schreiben zu können. Wer über Erinnerungsstücke und Quellen verfügt, ist herzlich gebeten, sie im Universitätsmuseum im Hauptgebäude der Universität vorbeibringen. Weitere Infos und Öffnungszeiten gibt es auf der Seite des Projekts.
Zusätzlich dazu bietet die Universität Hamburg eine öffentliche Veranstaltungsreihe unter der Leitung von Historiker Prof. Dr. Thorsten Logge an, bei der an fünf Terminen jeweils Musik und Wissenschaft zusammengebracht werden. Gäste der Reihe sind unter anderem Schorsch Kamerun, Karsten Jahnke und Holger Jass. Weitere Informationen zu den Terminen gibt es auch auf den Seiten des Projekts.