„Willkommen an Bord“„Die Mobilität der Zukunft ist spannend – und kann von jedem von uns mitgestaltet werden“Prof. Dr. Simone Neumann verstärkt die Fakultät für Betriebswirtschaft
14. September 2022, von Neumann/Red.

Foto: privat
Jedes Jahr kommen zahlreiche neue Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Universität Hamburg. In dieser Reihe stellen wir sie und ihre Forschungsgebiete vor. Dieses Mal Betriebswirtin Prof. Dr. Simone Neumann.
Prof. Dr. Simone Neumann ist von der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr an die Universität Hamburg gekommen und hat zum August 2022 an der Fakultät für Betriebswirtschaft eine Professur für „BWL, insbesondere Nachhaltige Logistik- und Mobilitätssysteme“ angetreten.
Mein Forschungsgebiet in drei Sätzen:
Ich beschäftige mich mit verschiedenen Fragestellungen aus den Bereichen der Logistik und Mobilität und verbinde hier empirische Forschung mit Methoden des Operations Research. Am liebsten untersuche ich reale Probleme aus der Praxis und wende wissenschaftliche Methoden an, um verbesserte Lösungen zu entwickeln. In einem aktuellen Forschungsprojekt untersuche ich beispielsweise die Möglichkeit des „Crowdshoppings“, bei dem Privatpersonen für andere Personen Einkäufe im Supermarkt erledigen.
Und so erkläre ich Kindern, Freunden und meiner Familie, worum es da geht:
Stellt euch vor, ihr habt einen LKW voller Pakete, die ihr an ganz viele verschiedene Adressen ausliefern sollt. Natürlich könntet ihr einfach losfahren und die Empfängeradressen in einer beliebigen Reihenfolge besuchen. Wenn ihr zuvor aber genau überlegt und vielleicht sogar berechnet, welche Reihenfolge ihr wählen müsst, um die kürzeste/schnellste Route zu finden, könnt ihr viel Zeit und/oder auch Kosten einsparen. Und wenn ihr nun auch noch über den Tellerrand hinaus denkt und innovative Lösungen in Betracht zieht (zusätzliche Fahrer, die diesen Weg sowieso zurücklegen, autonomes Fahren, die Nutzung von Drohnen oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Auslieferung, …) findet ihr vielleicht nachhaltige Lösungen, die Zeit, Kosten und/oder auch Energie und Emissionen einsparen.
Darum freue ich mich auf Hamburg – auf die Stadt und die Universität:
Hamburg ist für mich eine Stadt, die lebt. Es macht einfach Spaß, sich darauf einzulassen, sich von den vielen verschiedenen Menschen und innovativen Projekten anstecken zu lassen und so motiviert an neue Ideen heranzugehen und die Welt um sich herum mitzugestalten. Die Uni bietet ein tolles Umfeld hierfür und mit ihrer Vielzahl an Forschungsgruppen und Institutionen einmalige Möglichkeiten, auch für interdisziplinäre Forschungsprojekte. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen an der Uni, in der Fakultät für Betriebswirtschaft und insbesondere im Schwerpunkt Operations und Supply Chain Management.
Das sind meine Pläne an der Universität Hamburg:
Mein Ziel ist es, durch internationale und interdisziplinäre Forschungsprojekte den Bereich der Logistik noch stärker zu vernetzen und Synergieeffekte entstehen zu lassen. Hierfür möchte ich meine bestehenden Netzwerke weiter ausbauen sowie neue schaffen und diese mit der Uni Hamburg verknüpfen. Außerdem ist es mir ein Anliegen, die Vorteile, die solche Kooperationen bieten, auch Studierenden näher zu bringen und sie daran teilhaben zu lassen.
Darum sollten Studierende unbedingt meine Veranstaltungen besuchen:
Operations Research und das Kennenlernen von Lösungsverfahren für Fragestellungen aus der Logistik sind nicht nur spannend, sondern helfen uns auch, Probleme aus unserem Alltag zu verstehen und diese mit anderen Augen zu betrachten. Einige solcher Problemstellungen behandle ich beispielsweise in meiner Vorlesung „Einführung in die Graphentheorie“.
Blick in die weite Welt: Mit diesen internationalen Einrichtungen, Universitäten oder Institutionen arbeite ich zusammen
Ich habe enge Kooperationen mit der Western Norway University of Applied Sciences in Haugesund in Norwegen und der Ben-Gurion-Universität in Be’er Scheva in Israel. Neben einigen Kooperationen mit der Wirtschaft hatte ich außerdem ein umfangreiches Praxisprojekt mit der Lufthansa Group.
Darum ist meine Forschung für die Gesellschaft wichtig – zur Lösung dieser Probleme könnte meine Forschung beitragen:
Es gibt noch unzählige ungenutzte Möglichkeiten bei der Distribution von Waren oder Beförderung von Personen. Sowohl ökonomisch als auch ökologisch und sozial könnten wir von anders organisierten oder alternativen Transportformen und -lösungen profitieren. Ziel meiner Forschung ist unter anderem die Untersuchung solcher Möglichkeiten (nicht nur aus ökonomischer, sondern auch aus gesellschaftlicher Sicht) und so (hoffentlich) auch das Mitgestalten eines nachhaltigen, zukunftsfähigen Transports.