Neue Ringvorlesungen startenHamburger Denkmäler und ihre Debatten
5. Oktober 2021, von Tim Schreiber
Foto: Johanna Meyer-Lenz
Das Wintersemester 2021/2022 beginnt bald und mit ihm die Ringvorlesungen an der Universität Hamburg. Die Themen sind unter anderem „Klimaanpassung und zukünftige Stadtentwicklung“, „Interkulturelle Bildung“ sowie eine Reihe zu „Hamburger Geschichtslandschaften“, die hier kurz vorgestellt wird.
In Hamburg gibt es eine ganze Reihe von Denkmälern, die im Fokus der Aufmerksamkeit stehen und in der Öffentlichkeit sowie im kulturellen Gedächtnis der Stadt unterschiedlich wahrgenommen werden. Dazu zählen unter anderem das Bismarckdenkmal, die Gedenkstätte Neuengamme, das Stadthaus, das Lagerhaus G, Erinnerungsorte wie das Münzviertel oder der Bunker St. Pauli. Die Ringvorlesung „Andocken 20: Erinnerungstopografie / Hamburger Geschichtslandschaften“ befasst sich im kommenden Semester mit diesen und anderen Gedenkorten in Hamburg, mit Straßennamen, Denkmälern und Wiederaufbauprojekten sowie mit den Debatten und Kontroversen, die mit ihnen verbunden sind.
„In den einzelnen Veranstaltungen werden die jeweiligen Orte und Objekte im Kontext dieser Debatten vorgestellt“, sagt Dr. Johanna Meyer-Lenz, Koordinatorin der Reihe. In den Vorträgen und Beiträge thematisieren Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Disziplinen die Entstehung, die Deutungen und Vereinnahmungen, die Ästhetik und die Nutzung der Objekte und sie präsentieren Überlegungen einer zukünftigen Gestaltung. „Beleuchtet werden sollen unter anderem künstlerische, geschichtliche, kulturwissenschaftliche, politische, berufliche und aktivistische Sichtweisen“, so Meyer-Lenz.
Lebendige Auseinandersetzung mit der Geschichte der Stadt
Die Ringvorlesung richtet sich an alle Hamburgerinnen und Hamburger, die an den aktuellen Diskussionen zum Umgang mit Geschichte im öffentlichen Raum interessiert sind. Angesprochen sind natürlich auch diejenigen, die zurzeit die lebendige Auseinandersetzung über das historische und symbolische Erbe, das vorhergehende Generationen im urbanen Raum hinterlassen haben, besonders aktiv mittragen.
Veranstaltet wird die Reihe vom Forschungsverbund zur Kulturgeschichte Hamburgs (FKGHH). Der Forschungsverbund ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern innerhalb und außerhalb der Universität Hamburg. Ziel ist es, die Position der Geisteswissenschaften in der Stadt stärken. Die Mitglieder des Verbunds sind an der Universität, in Archiven, Museen, Stiftungen, Gedenkstätten, Geschichtswerkstätten, Bibliotheken, Schulen oder freiberuflich tätig.
Die Reihe „Andocken 20“ startet am 12. Oktober von 18.30 Uhr mit dem Thema „Erinnerungskultur und Geschichtslandschaf in Hamburg. Perspektiven der erinnerungskulturellen Diskussion“. Es folgen 12 weitere Veranstaltungen. Die Vorträge in Präsenz finden unter Wahrung der jeweils aktuellen Hygieneregeln statt. Koordiniert wird die Reihe von Dr. Johanna Meyer-Lenz, Dr. Markus Hedrich, Dr. Myriam Isabell Richter, Prof. Dr. Andreas Körber und Prof. Dr. Thorsten Logge.
Ringvorlesungen an der Exzellenzuniversität Hamburg
Das „Allgemeine Vorlesungswesen“ hat an der Universität eine lange Tradition. Im Wintersemester 2021/22 können Interessierte aus insgesamt 19 öffentlichen Vorlesungen mit rund 150 einzelnen Vorträgen wählen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedensten Disziplinen freuen sich darauf, den Bürgerinnen und Bürgern Einblicke in ihre Forschungsschwerpunkte zu geben.
Die Universität Hamburg plant für dieses Semester sowohl Präsenzveranstaltungen als auch Online-Vorlesungen, an denen man von zu Hause aus teilnehmen kann. Bitte informieren Sie sich vorab im Internet, ob die Vorträge in präsentischer oder digitaler Form angeboten werden. Die Veranstaltungen finden überwiegend abends statt und die Vorträge sind gezielt so gestaltet, dass sie allgemeinverständlich sind und sowohl einzeln oder als ganze Vorlesungsreihe besucht werden können.
Auf der Homepage vom Zentrum für Weiterbildung der Universität Hamburg ist das gesamte Programm abrufbar.