UniWiND-Tagung zu modernen Promotionskulturen„Wir wollen wissen, was sich Promovierende von Graduierteneinrichtungen wünschen“
24. September 2021, von Niklas Keller
![Ein Mann sitzt vor seinem Laptop. Auf seinem Schreibtisch liegen Bücher und Papier.](https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/uni/16496877/hra-733x414-611d6ccebec3b4bdffff42a5eaaabb01e05e9590.jpg)
Foto: Pexels
Die Universität Hamburg und die Hamburg Research Academy richten gemeinsam die UniWiND-Tagung aus. Am 29. und 30. September 2021 kommen dabei rund 400 Vertreterinnen und Vertreter von Graduierteneinrichtungen, Forschungsförderinstitutionen, der Bildungspolitik sowie hochschulinteressierte Personen aus ganz Deutschland digital zusammen. Was wird angeboten und wie kann der wissenschaftliche Nachwuchs davon profitieren?
„Damit der Weg aus dem Studium in die Promotion gelingt ist viel Eigeninitiative nötig“, sagt Dennis Lopatta. Nachdem er selbst viel über die Prozesse rund um die Promotion lernen konnte, wurde er im Oktober 2020 Mitglied des Promovierenden-Rats der Hamburg Research Academy (HRA). „Ich wollte etwas zurückgeben“, so Lopatta. Gemeinsam mit Marie-Therese Wiese, die ebenfalls seit Oktober Teil des siebenköpfigen Rats ist, bringt er Promovierende in Hamburg zusammen und stößt Vernetzung an – in Form von Gesprächsrunden oder auch Write-Ins. Hier tauschen Promovierende Tipps zum wissenschaftlichen Schreiben aus oder nutzen die Zeit in ruhiger Atmosphäre für ihre Projekte. Ende September nehmen Wiese und Lopatta auf Einladung des UniWiND-Vorstands an der Jahrestagung teil.
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Workshop von Promovierenden für Promovierende
„Wir möchten bei der Tagung herausfinden, welche Angebote sich Promovierende von Graduierteneinrichtungen überhaupt wünschen“, sagt Wiese. Dafür hat der Promovierenden-Rat einen Workshop vorbereitet – von Promovierenden für Promovierende. Das Ziel: In der Veranstaltung sollen Anforderungen und Bedarfe an Graduierteneinrichtungen im Kontext moderner Promotionskulturen formuliert werden. Anhand dieser Ergebnisse ist es Einrichtungen wie der Hamburg Research Academy möglich, ihre Angebote zielgenau weiterzuentwickeln.
Neben dem Austausch steht aber auch die Vernetzung auf der Tagesordnung, die den beiden ein großes Anliegen ist. Normalerweise sorgen sie und die anderen fünf Mitglieder des Promovierenden-Rats für einen Austausch zwischen den Promovierenden der Hamburger Hochschulen. In ihrem Workshop werden nun Promovierende aus ganz Deutschland teilnehmen.
Von Promotionsbetreuung bis Wissenschaftskommunikation
Der Workshop ist nur ein kleiner Teil der Tagung, denn die Geschäftsstelle von UniWiND, die Universität Hamburg und die HRA haben ein breites Programm zusammengestellt. Neben vielfältigen Workshops zu zentralen Themen der Nachwuchsförderung wie Promotionsbetreuung, gute wissenschaftliche Praxis und Karrierewege nach der Promotion spielt auch die Wissenschaftskommunikation eine Rolle. Diese hat während der Corona-Pandemie spürbar an Relevanz gewonnen. Wie sich dadurch Anforderungen an Promovierende und Postdocs verändert haben und auf welchem Wege sie Graduierteneinrichtungen unterstützen können, soll in einem Workshop erarbeitet werden. In Best-Practice-Veranstaltungen geben Graduierteneinrichtungen Einblicke in aktuelle Projekte und tauschen sich miteinander über Hands-on-Erfahrungen aus der Nachwuchsförderung aus.
Neue Blickwinkel von anderen Teilnehmenden
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Dennis Lopatta hat sich vorgenommen, am Großteil der Veranstaltungen teilzunehmen: „Unter anderem freue ich mich auf die Blickwinkel anderer Promovierender. Erfahrungsgemäß bekommt man auch von diesen gute Ratschläge mit auf den Weg“, so Lopatta, der an der Fakultät für Erziehungswissenschaft promoviert. Auch Marie-Therese Wiese, Promovierende an der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre, freut sich auf den Austausch auf der Jahrestagung.
Die HRA richtet die UniWiND-Tagung zum ersten Mal aus. Als gemeinsame Einrichtung für neun Hamburger Hochschulen vereint die Hamburg Research Academy viele unterschiedliche Promotionstypen und -kulturen. Diese Besonderheit wird in interaktiven Gesprächsräumen deutlich, in denen die Hochschulen ihre Projekte und Erfahrungen vorstellen und in den fachlichen Austausch gehen. Insgesamt ist es die zwölfte Jahrestagung. Der Verband möchte die Bedingungen der Weiterqualifizierung von Promovierenden und Postdocs optimieren, um ihnen bestmögliche Chancen für die zukünftige Karriere zu ermöglichen. Wiese und Lopatta gehen davon aus, dass die diesjährige Veranstaltung mit einem breiten Angebot dazu beitragen wird.
HRA Salon
Im Vorfeld der UniWiND-Jahrestagung findet die fünfte und letzte Ausgabe der Salon-Reihe „Macht und Wissenschaft“ statt. Unter dem Titel „Power and Academic System“ diskutiert am 28. September 2021 um 18:30 Uhr ein hochkarätiges internationales Panel über das deutsche Wissenschaftssystem. Was sind die Besonderheiten und Vorteile des Systems im internationalen Vergleich? Welche Strukturen sind dagegen dringend reformbedürftig? Wissenschaftsreporter Ralf Krauter moderiert auch den letzten Teil der Diskussionsreihe. Die Gästinnen und Gäste sind auf der Seite der Hamburg Research Academy einsehbar. Interessierte können sich hier registrieren.