Deutschlandstipendiaten feierlich begrüßtMehr als finanzielle Förderung

7. Februar 2020, von Felix Willeke

Foto: Bente Stachowske

Valerie Fabrice, Thorge Saß, Lea Apel, Georg Poehls, Jonathan Herzberg und Eva Martin (v. l.) sind Stipendiaten des Deutschlandstipendiums und werden von einem Versicherungsmakler untersützt, hier vetreten durch Petra Linke (3. von rechts) und Dr. Frank Hennings (rechts).

Foto: Bente Stachowske

Am 6. Februar wurden den Deutschlandstipendiaten der Universität Hamburg 2020 bei einer feierlichen Zeremonie ihre Urkunden überreicht.

Mehr als 27.000 Studierende erhalten bundesweit ein Deutschlandstipendium, davon 162 an der Universität Hamburg. Damit fördern Unternehmen, Stiftungen, Vereine oder Privatpersonen junge Talente – und dabei kommt es nicht nur auf gute Noten an. Die Stipendien für 2020 wurden nun feierlich überreicht.

Es richtet sich an alle Studierenden, egal aus welcher Fachrichtung, die aus ganz unterschiedlichen Gründen als förderungswürdig betrachtet werden: das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgelobte Deutschlandstipendium. Am 6. Februar wurden den Stipendiaten der Universität Hamburg bei einer feierlichen Übergabe ihre Urkunden überreicht.

Einer dieser Stipendiaten ist Arne Glink. „Ich habe mich damals wegen der Aussicht auf finanzielle Förderung beworben“, gibt der 24-Jährige offen zu. Er studiert im fünften Mastersemester Geophysik und erhält seit vier Jahren eine Förderung im Rahmen des Deutschlandstipendiums. Pro Monat bekommt er 300 Euro, für ihn die Grundlage seiner Studienfinanzierung. Daneben arbeitet er als Tutor im Fachbereich Physik und bekommt BAföG. Der Vorteil: Beim BAföG wird das Stipendium nicht angerechnet.

Austausch und persönliche Förderung

„Am Stipendium begeistert mich, dass es neben der finanziellen noch eine persönliche Förderung gibt“, sagt Arne Glink. „Davon hatte ich bei meiner Bewerbung noch gar keine wirkliche Vorstellung.“ Die Universität Hamburg flankiert die finanzielle Förderung im Rahmen des Deutschlandstipendiums mit einem Begleitprogramm. Den Stipendiaten wird damit ermöglicht, über den Tellerrand hinaus und abseits der eigenen Fachrichtung Erfahrungen zu sammeln. „In der letzten Zeit haben wir die Elbphilharmonie besucht, hatten eine Führung beim NDR und haben uns die Abläufe in einer großen Müllverbrennungsanlage angeschaut“, erzählt Glink, der großen Wert auf den Austausch mit Studierenden legt, die einen völlig anderen Hintergrund haben als er.

Er selbst ist mit drei Geschwistern aufgewachsen. Seine Eltern können ihn, bis auf das Kindergeld, finanziell nicht unterstützen: „Mein familiärer Hintergrund hat neben meinem guten Abitur wohl auch eine Rolle gespielt, warum ich das Stipendium bekomme habe.“ Das Abitur hat Arne Glink mit 1,1 abgeschlossen. Zusätzlich hat er sich in Schüler- und Studierendenvertretung engagiert. Zwar sind gute Noten alleine, bei der Bewerbung für das Deutschlandstipendium, nicht ausschlaggebend, ihm dürften sie jedoch geholfen haben. Neben Zeugnissen müssen die Bewerberinnen und Bewerber in einem zweiseitigen Motivationsschreiben darlegen, warum sie in ihrem Studium förderungswürdig sind. Einige Förderungen werden außerdem gezielt an Studierende mit einer nachgewiesenen Bedürftigkeit oder aufgrund von bestimmten sozialen Kriterien vergeben. So erhalten 2020 beispielsweise 34 Studierende mit Fluchthintergrund an der Universität Hamburg ein Deutschlandstipendium.

Die feierliche Übergabe

Am 6. Februar wurden die neuen Stipendiaten und Förderer des Deutschlandstipendiums an der Universität Hamburg bei einem feierlichen Empfang begrüßt. Dr. Andrea Schultze, Leiterin der Geschäftsstelle Deutschlandstipendien der Universität Hamburg, führte durch die Veranstaltung. Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Hamburg, sprach ein Grußwort. Außerdem gaben zwei Deutschlandstipendiaten aus dem Fachbereich Medizin einen Einblick in ihren Alltag, und die Jurastudentin Moira Boennen präsentierte einen Rückblick auf die vergangene Sommerakademie des Deutschlandstipendiums. Untermalt wurde der Abend durch die musikalische Begleitung des Violoncellisten Eloy Medina und des Akkordeonisten Daniel Roth, beide Deutschlandstipendiaten der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar.