#UHHengagiert in den Erziehungswissenschaften
3. September 2019, von Felix Willeke
Foto: pixabay/geralt
Die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Julia Gerick und der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker sind mit ihren Projekten Teil des Netzwerkes #UHHengagiert. Im Interview erklären sie, was sie genau machen und warum das Netzwerk wichtig für sie ist.
Frau Gerick, was steckt hinter dem Seminarformat „Forschungswerkstatt“?
In der Forschungswerkstatt lernen Studierende aus dem Master Lehramt anhand verschiedener Themenbereiche forschungsmethodisches Arbeiten. In den Forschungswerkstätten, die ich anbiete, arbeiten die Studierenden mit Praxispartnern zusammen, für die das Seminarthema eine praktische Relevanz hat. So stand in einer Forschungswerkstatt das Thema nachhaltige Entwicklung im Fokus. Zusammen mit dem Praxispartner „hamburg mal fair“ wurden verschiedene Fragestellungen entwickelt, die dann durch die Studierenden empirisch untersucht wurden.
Dabei wurde sich unter anderem mit der Zufriedenheit der Teilnehmenden mit dem vom Praxispartner angebotenen außerschulischen Bildungsangebot beschäftigt oder die Frage beantwortet, inwiefern sich ein Wissenszuwachs durch die Teilnahme zeigt. Am Ende einer solchen Kooperation steht dann immer ein wissenschaftlicher Abschlussbericht, der aus den Beiträgen der Studierenden besteht und der den Praxispartnern zur Verfügung gestellt wird.
Wieso ist es für Sie wichtig, Teil des Netzwerks #UHHengagiert zu sein?
Die Grundidee meiner Forschungswerkstätten passt zur Idee des Netzwerks. Es geht darum, neue Lehransätze weiterzuentwickeln und im Universitätsalltag zu integrieren. Das heißt, Lehre wird zur forschenden Lehre: Studierende kommen unter Anwendung von wissenschaftlichen Forschungsmethoden zu Erkenntnissen und entwickeln eigenständig Lösungen. Dabei übernehmen sie Verantwortung für den Prozess und die Ergebnisse im Rahmen der gemeinsamen Arbeit im Seminar. Darüber tausche ich mich mit Kolleginnen und Kollegen im Rahmen des Netzwerks aus, was für die eigene Arbeit ein großer Vorteil ist.
Herr Sturzenhecker, was steckt hinter dem Projekt „Partizipation in Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“?
Der Jugendhilfeausschuss des Bezirks ist an uns mit der Bitte herangetreten zu untersuchen, inwiefern Kinder und Jugendlichen in den Jugendzentren des Bezirks mitbestimmen könne.
Studierende haben dann eine Befragung in 12 Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit mit insgesamt 67 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 19 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie wurden dann dem Jugendhilfeausschuss des Bezirks Eimsbüttel in einer Sitzung vorgestellt.
Wieso ist es für sie wichtig, Teil des Netzwerks #UHHengagiert zu sein?
Wir wollen Studierenden ermöglichen, sich das für eine solche sozialpädagogische Praxis notwendige Wissen anzueignen. In der Sozialpädagogik wie in der Lehre gilt: Menschen engagieren sich und bringen sich vor allem dann in die Gestaltung der demokratischen Gesellschaft ein, wenn sie ein eigenständiges Interesse entwickeln und den individuellen wie kollektiven Sinn von Tätigkeiten und Themen erkennen. Dies deckt sich mit den Zielen des Netzwerks. Zusammen können wir zeigen, dass die Universität Hamburg einen nachhaltigen Transfer von Wissen in die Gesellschaft betreibt und dabei auf Augenhöhe mit den Partnern zusammenarbeitet.
#UHHengagiert
Das Netzwerk #UHHengagiert setzt sich für eine noch stärkere Verbindung von Lehre, Forschung und Anwendungsbezug ein und will damit die Gesellschaft und die Universität noch näher zusammenbringen. Dabei stehen das forschende Lernen und die soziale Verantwortung im Fokus. Im Netzwerk schließen sich verschiedenste Initiativen aus den Fakultäten der Universität Hamburg zusammen, um diese Ziele gemeinsam voranzutreiben. Mehr Informationen finden sie im Artikel im Newsroom.