Hamburg International Summer SchoolBegeisterung wie im Süßigkeitenladen
18. Juli 2019, von Tim Schreiber
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Foto: UHH/Wagner
Derzeit findet an der Universität Hamburg zum dritten Mal die „Hamburg International Summer School“ statt. 50 Studierende aus 17 Ländern nehmen an den Programmen „Biological Transitions“, „Global Modernisms“ und „Health Economics“ teil. Die ehemalige Teilnehmerin Cósima Sakulski Otero aus Spanien erzählt, was sie während der Pilotsommerschule „Particles, Strings & Cosmology“ vor zwei Jahren erlebt hat und wie es dazu kam, dass sie gerade ihr Masterstudium in Hamburg begonnen hat.
Wie sind Sie auf die internationale Summer School in Hamburg gekommen?
Ich komme aus La Coruña in Spanien und habe meinen Physik-Bachelor an der Universität Santiago de Compostela gemacht. Ich hatte 2017 schon länger nach Summer-School-Angeboten in ganz Europa geschaut, hauptsächlich, weil ich sehen wollte, wie in anderen Ländern geforscht wird und natürlich auch, um Auslandserfahrung zu sammeln. Dann habe ich im Internet von der Summer School in Hamburg gelesen, die ich von den Themen her sehr spannend fand und die auch vom Zeitraum und von den Voraussetzungen genau passte.
Wie haben Sie ihre Zeit in der Summer School in Erinnerung?
Das war eine tolle Erfahrung. Ich weiß noch genau, wie ich mich bei einer Führung durch das DESY (Deutsches Elektronensynchrotron, d. Red.) wie ein kleines Mädchen beim ersten Besuch im Süßigkeitenladen gefühlt habe. Sowohl die Referenten aber auch die Themen waren sehr interessant. Neben den Veranstaltungen konnten wir auch viel mit Professorinnen und Professoren sowie mit Doktorandinnen und Doktoranden der Uni Hamburg sprechen. Sie haben uns erklärt, wie an deutschen Universitäten geforscht und gelehrt wird. Und auch wenn der Stundenplan ziemlich voll war, hatte ich genügend Zeit, die anderen Teilnehmenden kennenzulernen und mich mit einigen anzufreunden.
Außerdem war das Rahmenprogramm sehr schön: Wir haben an den Wochenenden Ausflüge gemacht, haben ein Basketballturnier gespielt, waren in einem Konzert und haben in Vorträgen und Führungen viel über die Hamburger Geschichte und Kultur gelernt.
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Wie hat Ihnen Hamburg gefallen?
Als erstes ist mir aufgefallen, wie ruhig die Stadt ist. Nicht nur die Uni, sondern die ganze Stadt. Außerdem finde ich es gut, wie grün Hamburg ist und wie sehr die Menschen auf die Umwelt achten. Dazu kommen die gut organisierten öffentlichen Verkehrsmittel. Gefallen hat mir aber eigentlich alles, besonders die Kultur- und Freizeitangebote wie Museen, kleine Kinos, Open-Air-Konzerte und Sportveranstaltungen.
Was war der Grund, warum Sie sich nun für ein Masterstudium in Hamburg entschieden haben?
Seit dem Beginn meines Studiums habe ich mich immer sehr mit den mathematischen Problemen innerhalb der Physik beschäftigt. Und ich hatte mir überlegt, im Anschluss an meinen Physik-Bachelor einen Bachelor in Mathematik oder einen Master in Theoretischer Physik zu machen. Dank der Summer School habe ich vom Masterprogramm „Mathematische Physik“ an der Uni Hamburg erfahren und einer der Doktoranden bei der Summer School, der seinen Master in dem Fach bereits gemacht hatte, hat mir alle meine Fragen beantwortet und mir das Studium sehr empfohlen. Da war es dann schnell klar, dass ich mich dafür bewerbe.
Außerdem lerne ich meine Wurzeln besser kennen: Es ist nämlich so, dass ich in Hamburg geboren wurde, meine Familie und ich dann aber kurze Zeit später nach Spanien gezogen sind. Deshalb hatte ich schon immer im Hinterkopf, dass es schön wäre, hierher zurück zu kehren.
Und wissen Sie schon, was Sie nach dem Master machen möchten?
Ich möchte mich auf jeden Fall weiter mit Mathematik beschäftigen. Und ich könnte mir gut vorstellen, mich für ein Promotionsprogramm zu bewerben. Neben der Mathematik bin ich fasziniert von der Stringtheorie und deshalb hier erst einmal perfekt aufgehoben, weil es an der Uni tolle Forscherteams auf diesen Gebieten gibt.
Die „Hamburg International Summer School”
Die drei Programme der diesjährigen „Hamburg International Summer School“ laufen vom 1. bis zum 19. bzw. 26. Juli. Das Fachprogramm wird ergänzt durch Exkursionen zu Lehr- und Forschungseinrichtungen; daneben gibt es ein Komplementärprogramm zur Vermittlung von Informationen zum Studien- und Forschungsstandort Deutschland sowie zur deutschen Kultur und Landeskunde. Die Sommerschule wird von der Abteilung Internationales und in enger Abstimmung mit den Fakultäten koordiniert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus Australien, Brasilien, Chile, USA, Kanada, China, Taiwan, Südkorea, Japan, Südafrika, Russland, Ungarn, Großbritannien, Niederlande, Polen, Schweden und Deutschland. Mehr als 40 Dozierende und Mitarbeitende der Universität Hamburg sind involviert, dazu Lehrende der Partnerhochschulen Macquarie University (Sydney) und Fudan University (Shanghai). Zeitgleich findet in Zusammenarbeit mit der Macquarie University außerdem eine zweiwöchige Sommerschule „International Law Plus (IL+)“ an der Universität Hamburg statt.