Sonderpreis für Lehrprojekt an Prof. Tolino beim Wettbewerb „Unseren Hochschulen“„Nur hinsetzen und zuhören gibt’s bei mir nicht“

19. Dezember 2018, von Daniel Meßner

Foto: Carolin Thiersch

Prof. Dr. Serena Tolino mit ihrem Projektteam bei der Preisverleihung.

Drei Fragen an Prof. Dr. Serena Tolino, die mit dem Sonderpreis der Claussen-Simon-Stiftung ausgezeichnet wurde. Das Besondere: Für diesen Lehrpreis der Stiftung wurde Prof. Tolino von Studierenden nominiert. Das Preisgeld in Höhe von 60.000 Euro fließt in ein Sonderprojekt.

Der Preis geht an Lehrende, die ihre Projektarbeit besonders lebendig gestalten. Was zeichnet Ihre Lehre aus?

Ich bin sehr engagiert in der Hochschuldidaktik und finde Lehre sehr wichtig. Das spüren die Studierenden. Meine Lehrveranstaltungen sind interaktiv, was für Studierende anstrengend ist, denn sie können sich nicht einfach nur hinsetzen und zuhören. In meinen Seminaren gibt es immer Gruppenarbeit und nur kurze Vorträge, das heißt, die Studierenden müssen aktiv sein. Das fällt vielen zwar am Anfang schwer, aber sie schätzen es, weil sie viel lernen und ich sie bei allem als Mentorin unterstütze.

Was machen Sie bei dem Lehrprojekt, das Sie nun mit dem Preisgeld finanzieren können?

Wir wollen die Geschichte der Nahost-Studien in Hamburg erforschen. Also die Vergangenheit unseres Fachs. Was ist alles passiert und wie erinnern wir uns an die Zeit? Dabei untersuchen wir vor allem die Zeit zwischen 1960 und 1990. Diese Forschung soll von den heutigen Studierenden übernommen werden, also den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von morgen.

Wie geht es nun weiter?

Die Studierenden haben im Rahmen des Projekts ab dem Sommersemester 2019 die Möglichkeit, selbst im Archiv zu forschen und auch Lehrerfahrung zu sammeln. Sie werden dadurch auf ihre eigene Forschung vorbereitet und lernen den wissenschaftlichen Prozess kennen. Wir planen außerdem eine Ausstellung und eine Publikation mit den besten Hausarbeiten, die bei dem Seminar entstehen werden.