Von einer, die herkam … aus TschechienMirka Máchová über ihr Semester in Hamburg
11. Oktober 2021, von Tim Schreiber
Foto: Privat
Die Studentin Mirka Máchová (25) hat vier Monate lang an der Uni Hamburg studiert – und die für sie ungewohnt grüne Stadt vor allem zu Fuß erkundet. Sie wird nicht nur ihre Geburtstagsfeier besonders in Erinnerung behalten, sondern vielleicht bald auch für längere Zeit nach Hamburg zurückkehren.
Ich studiere Slavistik und Germanistik in Prag. Weil das Studium doch sehr theoretisch ist und wir nicht sehr viel Deutsch sprechen, bin ich im April 2021 für ein Semester nach Deutschland gekommen, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Ich hatte die Wahl zwischen Heidelberg und Hamburg, habe mich aber für Hamburg entschieden, weil ich größere Städte einfach lieber mag.
Aufgrund der Pandemie hatte ich kaum Erwartungen, aber es war ein super schönes Semester. Im Gegensatz zu Prag ist Hamburg sehr grün und natürlich ist auch die Nähe zum Wasser toll. Ich mochte vor allem die Innenstadt mit der Alster und Planten un Blomen. Mein Wohnheim am Berliner Tor war sehr zentral gelegen, was mir sehr gut gefallen hat, denn meistens habe ich die Stadt zu Fuß erkundet, weil man so tatsächlich am meisten sieht. Ich habe die Zeit hier aber auch genutzt, um andere Städte anzuschauen. Ich war unter anderem in Bremen und Berlin – aber Hamburg gefiel mir am besten.
In Tschechien studiere ich auf Staatsexamen, aber in Deutschland konnte ich viele Masterkurse besuchen. Natürlich haben die Vorlesungen und Seminare wegen der Corona-Pandemie komplett online stattgefunden. Das war schade, aber eben nicht zu ändern. Ich habe trotzdem tolle Menschen kennengelernt. Leider habe ich im Wohnheim eher Englisch gesprochen als Deutsch, aber über eine Facebook-Gruppe habe ich zum Glück Kontakt zu Deutschen gefunden. Mit denen konnte ich mich – weil sich die Corona-Lage allmählich entspannte – auch häufiger treffen, meistens natürlich draußen. Das galt auch für ein ganz besonderes Treffen, das ich nicht vergessen werde: meine Geburtstagsparty mit den Mitstudierenden aus dem Wohnheim. Schließlich habe ich noch nie mit Menschen aus so vielen unterschiedlichen Ländern gemeinsam gefeiert.
Aktuell bin ich schon in meinem letzten Semester und bereite mich auf das Staatsexamen vor. Wenn ich fertig bin, möchte ich erst einmal in Prag Tschechisch und speziell Tschechisch für Ausländerinnen und Ausländer unterrichten. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, später Deutsch zu unterrichten. Mein Freund macht momentan seinen Doktor in Maschinenbau, aber wir haben schon darüber gesprochen, für ein paar Jahre nach Deutschland zu kommen und dort zu arbeiten. Und es wäre super, wenn es wieder Hamburg werden könnte.
19NEUZEHN
Dieser Artikel ist in Ausgabe 17 des Hochschulmagazins 19NEUNZEHN zum Wintersemester 2021/22 erschienen. Die vollständige Ausgabe des Heftes sowie das Archiv der vergangenen Ausgaben finden Sie auf dem Online-Auftritt des Magazins.