Was macht eigentlich … das Career Center?
11. Oktober 2021, von Tim Schreiber
Foto: UHH/Hansen
Soll ich einen Master machen oder lieber ins Berufsleben einsteigen? Und welcher Berufsweg ist überhaupt der richtige für mich? Diese Fragen stellen sich früher oder später alle Studierenden. Bei der Suche nach Antworten hilft das Career Center der Universität Hamburg – unter anderem mit Beratungen, Workshops oder Netzwerkveranstaltungen.
„Wir begleiten Menschen bei Veränderungsprozessen“, so fasst Leiterin Frauke Narjes den Ansatz des Career Centers zusammen. Die Zeit nach dem Studium und der Einstieg in den Beruf sind genau solche Veränderungen – und Prozesse, die viele Fragen und in vielen Fällen auch Unsicherheiten mit sich bringen. Das Career Center bietet Tipps, Denkanstöße und Informationen – vor allem mithilfe persönlicher Beratungen sowie auch circa 60 Veranstaltungen und Workshops pro Semester. Darunter Angebote zu Themen wie „Design Thinking“ und „Berufliche Ziele entwickeln“, das Barcamp „Frauen gründen“ oder das virtuelle Tool „Landkarte zur Berufsfindung“.
(Zu) viele Möglichkeiten
Wichtig ist dem achtköpfigen Team des Career Centers, dass sie nicht als Expertinnen und Experten mit vorgefertigten Lösungen in der Schublade gesehen werden. „Wir gehen in den Dialog und nehmen uns nicht heraus, schon zu wissen, was die oder der Einzelne braucht“, sagt Narjes. Schließlich habe jeder Mensch unterschiedliche Kompetenzen, Ideen, Ansichten und Werte und strebe ein anderes Lebens- und Arbeitsmodell an.
Trotz dieser Individualität stehen die meisten Studierenden jedoch vor der gleichen Herausforderung: Für den eigenen Weg gibt es scheinbar unendlich viele Möglichkeiten. Dadurch kann es schwerfallen, Entscheidungen zu treffen und die nächsten Schritte zu planen und anzugehen. Hinzu kommt in vielen Fällen der Eindruck, dass alle um einen herum einen Plan haben, nur man selbst nicht. Das könne zusätzlichen Druck erzeugen, so Narjes.
„Wir versuchen, gemeinsam mit den Studierenden, Räume zum Nachdenken über den eigenen Weg zu schaffen und Dinge auch infrage zu stellen. Dazu wollen wir sie bestärken, eigene Ideen zu entwickeln und zu verfolgen“, sagt die stellvertretende Leiterin des Career Centers, Dr. Nina Feltz. Neben dem engen und während der Pandemie vorrangig digitalen Kontakt ist für sie vor allem wichtig, dass die Zielgruppe auch untereinander ins Gespräch kommt und sich gegenseitig berät. Besonders der Austausch zwischen den Disziplinen, aber auch zwischen Bachelorstudierenden und Promovierenden kann laut Feltz sehr fruchtbar sein. Hinzu kommt die Möglichkeit der Vernetzung nach außen, etwa bei Veranstaltungen, bei denen sich Organisationen und Unternehmen präsentieren und Rede und Antwort stehen.
Veränderungen mit Vertrauen und Zuversicht begegnen
Studierende können nach der Erfahrung des Teams nicht zu früh anfangen, sich mit ihrem Karriereweg zu beschäftigen. Ab den ersten Bachelorsemestern bieten sich zum Beispiel schon Podcast- und Vodcast-Angebote des Career Centers an, um Einblicke und Anregungen zu bekommen.
„Wir wollen zudem grundsätzlich ermutigen, das Studium zu nutzen, zu reflektieren und zu experimentieren“, so Feltz. Dazu, so ergänzt Frauke Narjes, komme eine Schlüsselkompetenz, die das Career Center gemeinsam mit den Studierenden entwickeln möchte: „Das Wichtigste, was Menschen lernen können, ist, sich immer wieder auf Veränderungen einlassen zu können und dabei Vertrauen und Zuversicht zu haben.“ Im Leben gebe es schließlich diverse Veränderungen, die jeder und jede aktiv gestalten kann – am besten, ohne die Angst vor einem möglichen Misserfolg. „Denn am Ende ist es wichtig, eine Idee zu haben und loszugehen.“
19NEUZEHN
Dieser Artikel ist in Ausgabe 17 des Hochschulmagazins 19NEUNZEHN zum Wintersemester 2021/22 erschienen. Die vollständige Ausgabe des Heftes sowie das Archiv der vergangenen Ausgaben finden Sie auf dem Online-Auftritt des Magazins.