Digitale VorstellungsgesprächeUngewohnte, aber gute Alternative
3. Dezember 2020, von Niklas Keller
Foto: UHH/Lutsch
Kein Händedruck zu Beginn, kein Eindruck vom Büro: Für Niklas Keller, den Volontär der Abteilung 2 (Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit), war der digitale Bewerbungsprozess eine neue Erfahrung. Er berichtet von den Vor- und Nachteilen, die ein Vorstellungsgespräch am Bildschirm mit sich bringt.
Um Mitarbeitende und Bewerbende zu schützen, führt die Universität Hamburg Bewerbungsgespräche in dieser Zeit vorrangig über das Internet durch. Von null auf derzeit 99 Prozent hat sich der Anteil der digitalen Auswahlverfahren gesteigert – und meins war eines davon.
Die Software der Wahl war in meinem Fall Zoom. Ein Programm, mit dem ich glücklicherweise bereits im Vorfeld Erfahrungen gesammelt hatte. Zur vereinbarten Uhrzeit strahlten mich vier Gesichter auf dem Bildschirm an. Da die Technik reibungslos lief, wurde die Stimmung gleich entspannter und mir wurde klar: Auch für die Teilnehmenden des Auswahlkomitees war diese Prozedur noch sehr ungewohnt. Das half mir, besser mit der Stresssituation umzugehen, denn wir saßen schließlich alle im selben Boot.
Es gelten die gleichen Maßstäbe wie bei analogen Verfahren
Im Vergleich zu einem persönlichen Gespräch vor Ort ist es digital auch gar nicht so anders, denn online gelten die gleichen Vorgaben wie im analogen Verfahren. „Um ein Auswahlverfahren rechtskonform und effektiv durchzuführen, müssen alle Vorstellungsgespräche nach den gleichen Maßstäben abgehalten werden, um eine Vergleichbarkeit sicherzustellen“, erklärt Laura Fricke aus dem Team 642, das für die Stellenausschreibungen der Universität Hamburg zuständig ist.
Für mich hatte die digitale Auswahlrunde auch Vorteile: Ich musste mir zum Beispiel nicht im Voraus den Weg zum Treffpunkt heraussuchen und konnte nicht zu spät kommen. Darüber hinaus befand ich mich in einer vertrauten Umgebung, auf meinem eigenen Schreibtischstuhl, in meiner Wohnung. Ich war also in der durchaus angenehmen Lage, entspannt das Gespräch zu führen und das Komitee zu überzeugen.
Auch Dr. Bettina Schreyögg, Leiterin der Strategischen Personalentwicklung und des Recruitings, berichtet von positiven Rückmeldungen: „Wir sehen, dass die technische Hürde genommen wurde und sich eine neue Praxis in der Durchführung digitaler Interviews etabliert hat.“ Die Bewerbenden wüssten es zu schätzen, dass in der aktuellen Zeit Bewerbungen überhaupt möglich sind. Außerdem gelinge es offensichtlich, den Austausch zu den Anforderungen der Stelle und auch den sozialen Kontaktaufbau im digitalen Raum gut umzusetzen.
Mir hat das Vorstellungsgespräch über Zoom gezeigt, dass es von Vorteil sein kann, aus dem gewohnten Korsett auszubrechen. Und am Ende hat es sich gelohnt: Ich habe meine digitalen Kompetenzen gestärkt – und die Stelle bekommen, für die ich mich beworben hatte.
Weitere Informationen
Mehr Informationen zum Ablauf von Auswahlverfahren an der Universität unter:
- Auswahlverfahren für wissenschaftliches Personal (PDF): uhh.de/auswahl-wip
- Auswahlverfahren für das TVP (PDF): uhh.de/auswahl-tvp
- Team Ausschreibungsstelle: stellenausschreibungen.pv"AT"uni-hamburg.de
Die neue 19NEUNZEHN ist da!
Der Artikel ist in der aktuellen Ausgabe der 19NEUNZEHN erschienen. In dem Heft gibt es auch Tipps für digitale Vorstellungsgespräche von einer Expertin des Career Centers der Universität.