Wichtiger Meilenstein für hochschulübergreifende Informatikplattform erreicht„ahoi.digital“ startet Forschungsprojekte
25. Oktober 2017, von Maike Nicolai
Foto: Christian Grotherr, Martin Semmann, Pascal Vogel und Tom Mrozinski, Fachbereich Informatik
Die Universität Hamburg ist an vier hochschulübergreifenden Forschungsprojekten der Hamburger Informatikplattform ahoi.digital beteiligt: Drei laufen unter der Leitung der Universität Hamburg, das vierte unter Federführung der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW). Eine Expertenkommission hatte die Projekte aus 15 Anträgen ausgewählt. Start ist der 1. Januar 2018. Mit ahoi.digital vertiefen der Fachbereich Informatik der Universität Hamburg, die HAW, die Technische Universität Hamburg (TUHH) und die Hafencity Universität ihre Zusammenarbeit in der Bildung, der Forschung und im Technologietransfer. Die Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWfG) fördert die vier Forschungsvorhaben mit je 625.000 Euro.
Prof. Dr. Tilo Böhmann, Leiter des Fachbereichs Informatik, würdigt die partnerschaftliche Zusammenarbeit in ahoi.digital. „Die ersten Projekte zeigen, wie gut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der an ahoi.digital beteiligten Institutionen aktuelle und gesellschaftlich wichtige Themen gemeinsam angehen können. Sie spiegeln außerdem die Kernthemen von ahoi.digital wider und geben einen Eindruck dessen, was wir im weiteren Verlauf des Projekts von der Hamburger Informatik erwarten dürfen: wegweisende technische Entwicklungen und Empfehlungen rund um das Thema Digitalisierung.“
Die vier geförderten Projekte:
Smart Networks for Citizen Participation (SANE)
Leitung: Prof. Dr. Matthias Fischer, Universität Hamburg
Das Forschungsprojekt „Smart Networks for Citizen Participation (SANE)“ der Universität Hamburg und der HAW Hamburg eröffnet neue Chancen für die Bürgerbeteiligung. In einem netzwerk-basierten, dezentralen Informationsraum können Bürgerinnen und Bürger sowie Institutionen Daten bereitstellen, verbreiten, analysieren und nutzen. Die Datensicherheit und Privatsphäre werden dabei als wichtige Voraussetzung für die Akzeptanz und Beteiligung an dem Online-Austausch bewahrt.
Forum 4.0: maschinelle Analyse, Aggregation und Visualisierung von Nutzerkommentaren
Leitung: Prof. Dr. Walid Maalej, Universität Hamburg
Im Projekt „Forum 4.0: maschinelle Analyse, Aggregation und Visualisierung von Nutzerkommentaren“ entwickeln Forscherinnen und Forscher der Universität Hamburg und der HAW Hamburg neue Verfahren, um Inhalte und Qualität von Nutzerkommentaren auf Internetplattformen und in Informatiksystemen systematisch auszuwerten. Textanalysen, Maschinenlern-Prozesse mit Beteiligung realer Personen und Empirische Softwaretechnik sollen helfen, die Potenziale von Nutzerkommentaren besser auszuschöpfen und eine konstruktive Beteiligung zu ermöglichen. Assoziiert mit dem Projekt sind auch Wissenschaftler des Hans-Bredow-Instituts.
Adaptive crossmodale Sensordatenerfassung
Leitung: Prof. Dr. Timo Gerkmann, Universität Hamburg
Im Rahmen des Projekts „Adaptive crossmodale Sensordatenerfassung“ untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg und der TU Hamburg, wie sich die Erfassung und Verarbeitung von Sensordaten verbessern lässt. Autonome Systeme wie zum Beispiel Serviceroboter und medizinische Geräte sollen lernen, Bild-, Audio- oder medizinische Signale so zu kombinieren, dass sie auch in komplexen Situationen agieren und optimale Entscheidungen treffen können. Die Arbeiten ergänzen den Transregio-Sonderforschungsbereich „Crossmodal Learning: Adaptivity, Prediction and Interaction“. Ziel ist, eine DFG-Forschergruppe in Hamburg zu etablieren.
SmartOpenHamburg
Leitung: Prof. Dr. Thomas Clemen, HAW Hamburg
Elektromobilität, Verkehr und Logistik und die Koordination von Großereignissen stellen politische Entscheider, Behörden, Planungs- und Krisenstäbe sowie Wirtschaftsvertreter vor enorme Herausforderungen. Mit dem Forschungsprojekt „SmartOpenHamburg – Ein multi-modales Entscheidungsunterstützungssystem für die Metropolregion Hamburg“ will die HAW Hamburg in Kooperation mit der Universität Hamburg ein Werkzeug schaffen, das organisatorische und logistische Entscheidungsprozesse unterstützt.
Über ahoi.digital
Die Universität Hamburg, TU Hamburg, HAW Hamburg, HafenCity Universität Hamburg und Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung haben ahoi.digital als gemeinsames Vorhaben Anfang 2017 aufgebaut. Ziel ist es, Hamburg als Top-Informatikstandort zu etablieren. Das ganzheitliche Konzept der Informatikplattform ist deutschlandweit einzigartig: Die Plattform basiert auf den drei Säulen „Bildung“, „Forschung“ und „Transfer“. Sie stärkt Bildung und Forschung und gibt Impulse für Gründungen und Innovation. Zudem soll sie die Kooperationen mit städtischen Clustern stärken und die Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ausbauen. Inhaltlich legt das Konzept von ahoi.digital den Fokus auf vier Kernthemen der Informatik: „Kognitive Systeme“, „Cyber-physikalische Systeme (CPS) und Smarte Systeme“, „Information Governance Technologies“ und „Data Science“.