Kontakt:
Dr. Ulrich Kotthoff
Institut für Geologie
t. 040.42838-5009
e. ulrich.kotthoff-at-uni-hamburg.de
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Von der Existenz der Honigbienen in Europa zeugen z.B. Fossilienfunde aus Westdeutschland und Frankreich, die mehr als 25 Millionen Jahre alt sind. Heute gibt es bis zu zehn Arten von Honigbienen, von denen die meisten in Asien beheimatet sind, in Afrika und Europa existiert dagegen nur eine Art. Aus diesem Grund hatte man bisher angenommen, die heute in Afrika und Europa lebende Honigbienenart stamme ursprünglich aus Asien.
Afrika als Refugium während der Eiszeiten
Dr. Kotthoff und seine Kollegen Torsten Wappler und Michael S. Engel haben in ihrer Studie versteinerte sowie heute lebende Honigbienen untersucht und mit weiteren heutigen Bienenarten, z.B. Hummeln, bzw. in Bernstein überlieferten Vorläufern der Honigbienen verglichen. Unter anderem analysierten sie die Flügeladerung der Bienenformen mit statistischen Methoden und konnten so die Entwicklung verschiedener Bienenarten rekonstruieren.
Die Ergebnisse wurden mit erdgeschichtlichen Daten in Beziehung gesetzt. Dabei stellte sich heraus, dass einige Honigbienenformen aus Europa der westlichen Honigbiene bereits sehr ähnlich waren und sich vermutlich schon vor rund acht Millionen Jahren nach Afrika ausbreiten konnten. Die Studie lässt den Schluss zu, dass aus Europa stammende Bienen-Arten während der Eiszeiten Afrika wiederholt als Refugium nutzten, um sich dann in wärmeren Phasen wieder in Europa anzusiedeln. Im Rahmen dieser wiederholten Wanderungen entwickelte sich die heutige Art Apis mellifera.
Anknüpfungspunkte für weitere Untersuchungen
„Unsere Ergebnisse können neue Anknüpfungspunkte für weitere Untersuchungen bieten, zum Beispiel zu der Frage, warum bestimmte Honigbienenarten Höhlenbewohner geworden sind, während andere offene Waben bevorzugen, und warum Apis mellifera gegen Schädigung durch die Milbengattung Varroa viel empfindlicher ist als die östlichen Bienenarten“, so Dr. Ulrich Kotthoff.