Weltschildkröten-TagCeNak-Wissenschaftler erklärt, warum so viele Schildkröten-Arten gefährdet sind
23. Mai 2017, von Anna Priebe
Foto: UHH/Dingler
Leider finden sich 234 der 341 Schildkröten-Arten auf der Internationalen Liste der gefährdeten Tierarten. Dr. Jakob Hallermann vom Centrum für Naturkunde erklärt, wodurch diese langsamen Zeitgenossen am meisten bedroht sind und welche Arten am häufigsten vom Zoll beschlagnahmt werden.
Schildkröten zählen zu den ältesten Lebewesen auf der Erde, seit mehr als 200 Millionen Jahren sind sie auf dem Planeten. Heute sind sie vor allem durch Beifang in der Fischerei und den Plastikmüll in den Meeren bedroht, da viele Meeresschildkröten diesen in der Annahme fressen, es handele sich um Quallen. „Das Plastik verstopft ihre Mägen und die Tiere verhungern“, so Dr. Jakob Hallermann.
Hallermann betreut die herpetologische, also für Amphibien und Reptilien zuständige Sammlung des Centrums für Naturkunde, die auch zahlreiche Schildkrötenpanzer umfasst. Diese stammen vor allem aus Zoll-Beschlagnahmungen, die durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) und den damit verbundenen Schutz aller Meeresschildkröten sowie zahlreicher Landschildkröten glücklicherweise zurückgegangen sind.
Jakob Hallermann ist Gutachter für den Zoll und erklärt, woran man die drei am häufigsten beschlagnahmten Arten erkennt:
3 spannende Fakten zu Schildkröten
- Meeresschildkröten werden erst mit 25 Jahren geschlechtsreif und kehren zur Eiablage immer an den Strand zurück, an dem sie selbst geschlüpft sind – auch wenn sie dazu den ganzen Ozean durchschwimmen müssen.
- Die größte Schildkröte, die Lederschildkröte, wird bis zu 2,5 m lang und bis zu 900 kg schwer. Es handelt sich um eine Meeresschildkröte.
- Die größten Landschildkröten sind alle Vegetarier und werden von allen Schildkröten am ältesten – nachweißlich 180 Jahre, aber vielleicht auch noch älter.