Am 29. Januar sind 16 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim 1. Hamburger FameLab an der Universität Hamburg gegeneinander angetreten. Die Aufgabe: Präsentiere Dein Forschungsthema ohne Powerpoint in nur drei Minuten. Die Ziele: Ruhm, je 500 Euro und das internationale Finale in Großbritannien im Sommer. Die Gewinner: Carsten Graf von Westarp von der Universität Hamburg und Dennis Fink aus Bremen.
Die Vorrunde des 1. Hamburger FameLab begann zur Mittagszeit im Café dell' Arte im Westflügel der Universität. In dreieinhalb Stunden präsentierten 16 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler komplexe Forschungsthemen aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Medizin und Psychologie. Der Geophysiker Jesper S. Dramsch von der Universität Hamburg fragte z. B., worin sich Geophysiker von Fledermäusen unterscheiden. Anja Heins, Molekularbiologin am Bernhard-Nocht-Institut, würzte ihren Vortrag „Ein Kuss mit tödlichen Folgen“ mit einer Tangovorführung.
Erster Preis für UHH-Physiker und Bremer Biologen
Dennis Fink, Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen, und Carsten von Westarp vom Institut für Angewandte Physik der Universität Hamburg schafften es in die zweite Runde am Nachmittag und konnten auch dort die Jury überzeugen. Sie werden am 9. April zum deutschen FameLab-Finale nach Bielefeld fahren.
Die Welt der Spins
Wie haben sie das gemacht? Von Westarp stellte den „Spin“ als „heiligen Gral der Computertechnologie“ vor. Ein Spin ist die Drehung eines Teilchens um sich selbst. Um das zu veranschaulichen, verglich von Westarp die Stuhlreihen im Publikum mit einer Kristallstruktur aus Atomen. Unter bestimmten Bedingungen würden in einem Kristall positiv geladene Teilchen entstehen, die diese Spin-Eigenschaft haben. Sie drehen sich um sich selbst und zwar besonders schnell. In Zukunft könnte auf dieser Grundlage ein superschneller Spincomputer gebaut werden.
Tauchgang mit Pantoffeln
Fink zeigte, wie Tiefseemuscheln die für sie nützlichen Bakterien von nutzlosen Arten unterscheiden. Die Muscheln verglich er mit Türstehern, die Clubgäste entweder durchwinken oder wieder nach Hause schicken. Ähnlich sei es in der Tiefsee: Die „richtigen“ Bakterien würden an bestimmten Proteinen auf der Oberfläche erkannt. Auf der Bühne mimte Fink eine abgewiesene Bakterie mit alten Latschen. Mehr Erfolg hatte er als nützliche Bakterie mit übergroßen Plüschpantoffeln.
Infotainment hat Erfolg
FameLab ist in Großbritannien bereits als Infotainment-Format etabliert. Dort findet im Juni auch das internationale Finale statt. In Deutschland ist dieser Wettbewerb noch neu. Ziel ist, neue Talente für die Wissenschaftskommunikation zu entdecken und sie zu vernetzen.
Die Organisation der FameLab-Premiere in Hamburg lag bei der Universität Hamburg Marketing GmbH. Veranstalter des FameLab Germany sind der British Council Germany zusammen mit GEO als Sponsor und der Bielefeld Marketing GmbH. Förderer sind der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft sowie die Initiative Wissenschaft im Dialog.
Die Videos zum 1. Hamburger FameLab gibt es im Internet unter
www.famelab-germany.de.
C. Kieke