Media Summer School an der Universität Hamburg
Eine Woche lang, vom 27. bis 31. Juli, fand an der Universität Hamburg die erste Media Summer School zum Thema „Film Fernsehen Internet – Kulturwissenschaftliche Rezeptionsforschung“ statt.
Als Referenten konnten namhafte Gäste gewonnen werden: u.a. Prof. Dr. Thomas Hengartner vom Institut für Volkskunde der Universität Hamburg, Prof. Dr. Helmut Korte, Professor für Interdisziplinäre Medienwissenschaft an der Universität Göttingen, Anna Paech M.A. und Joachim Paech, Professor für Medienwissenschaft an der Universität Konstanz, Professor Dr. Irmbert Schenk vom Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik der Universität Bremen und Dr. Jens Eder, der zum Wintersemester eine Professur für Medienwissenschaft an der Universität Mainz antritt.
Ein anspruchsvolles Programm erwartete den Kreis von 24 Studierenden, die an der Summer School teilnahmen. Mit dieser Summer School konnten sie nicht nur einen Intensivkurs in Medienwissenschaft für die Bereiche Film, Fernsehen und Internet mit Vorträgen, Workshops und Exkursionen zu den hiesigen Medienhäusern erleben, sondern zugleich Credit Points für ihr Studium sammeln. Besonders attraktiv war sicherlich die Aussicht auf persönliche Gespräche mit den Referent/inn/en, die sonst nur bei Vorträgen oder in Büchern zu erleben sind.
Organisiert vom Institut für Medien und Kommunikation an der Universität Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Hans-Bredow-Institut für Medienforschung, fand die Summer School im Gästehaus der Universität in der Rothenbaumchaussee statt.
Thematische Höhepunkte der Summer School
Zu den Highlights der Summer School gehörten neben dem von Thomas Hengartner angeleiteten kulturanthropologischen Rundgang vom Rothenbaum zum Rathausmarkt die Vorträge von Helmut Korte sowie Prof. Dr. Harro Segeberg (Hamburg). Letzterer präsentierte in Zusammenarbeit mit Irina Scheidgen und Felix Schröter Thesen zur Publikumsforschung und Rezeption von antisemitischen und propagandistischen Filmen im Nationalsozialismus. Ebenfalls zu den Höhepunkten zählte Jens Eders Workshop zur Steuerung und Konstruktion von Emotionen im Film.
Uwe Hasebrink vom Hans-Bredow-Institut (HBI) schärfte den Blick der Teilnehmer/innen für das fruchtbare Spannungsverhältnis von kommunikations- und kulturwissenschaftlicher Rezeptionsforschung anhand kritischer theoretischer Modellüberlegungen, während Knut Hickethier den Begriff der Rezeption hinsichtlich seiner Bedeutung für das Dispositiv des Fernsehens eingehender befragte und anhand von prägnanten Beispielen zur Veränderungen der medialen Verfasstheit des Fernsehens und der Fernsehfiktion verdeutlichte. Mit besonderem Interesse aufgenommen wurden auch die Beiträge von Sascha Hölig, Jan-Noël Thon und Corinna Peil. Die Nachwuchswissenschaftler/innen präsentierten neue Ansätze zur Rezeption von Computerspielen und des Internets.
Einige Vorträge ermöglichten zudem konkrete Einblicke in laufende Forschungsarbeiten an der Universität Hamburg bzw. dem HBI: Sascha Höligs Workshop bezog sich auf sein Dissertationsprojekt zur „Identifikation von Kommunikationsmodi“ und der Workshop „Medien und kulturelles Gedächtnis“ von Uwe Hasebrink, Hans-Ulrich Wagner und Juliane Finger entsprang dem Projekt „The Genre of Witnessing“, für welches zurzeit ein DFG-Förderungsantrag vorbereitet wird.
Des Weiteren informierte Andreas Stuhlmann über den kürzlich gegründeten Forschungszusammenhang im Zentrum für Medien- und Kommunikationsforschung / Research Center for Media and Communication (RCMC) in Hamburg sowie über die hieran angegliederte und von der Landesexzellenzinitiative ausgezeichnete Graduate School und ihre Forschungsmöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftler/innen.
Das Rahmenprogramm
Durch Exkursionen zum Studio Hamburg und dem NDR-Fernsehen und durch gemeinsame Freizeitaktivitäten wurde den Teilnehmer/inne/n der Summer School darüber hinaus die Möglichkeit geboten, die Stadt Hamburg und ihre Medienproduktionsfirmen besser kennenzulernen und den Referent/inn/en in einem lockeren Rahmen zu begegnen. Aus Gesprächen mit Teilnehmer/inne/n ging hervor, dass gerade diese Nähe zu den Lehrenden und ihre Diskussionsbereitschaft auch bei den Veranstaltungen der Kolleg/inn/en, die Summer School zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben.
Julia Schumacher/Red.