Auftaktveranstaltung am 4. Juli 2022
Komplexe Krisen als Herausforderung globaler Wissenschaftssysteme
Der Krieg in der Ukraine betrifft in fundamentaler Weise auch Wissenschaftssysteme: Institutionelle Verbindungen wurden ausgesetzt, vielfach kam Mobilität zum Erliegen. Und dies in einer Zeit, in der Wissenschaft ganz maßgeblich in global vernetzten Strukturen arbeitet. In einer öffentlichen Veranstaltung diskutieren wir zentrale Aspekte des wissenschaftspolitischen Umgangs mit dem Krieg in der Ukraine und der zukünftigen Ausgestaltung von Wissenschaftssystemen in Zeiten komplexer Krisen und neuer Systemkonkurrenzen.
Wir fragen zum einen nach der Zukunft der Wissenschaftskooperationen in einer Zeit veränderter globaler Ordnungen: Wie sollten deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit den systemischen Folgen des Kriegs in ihrer Ausrichtung nach außen umgehen? Wie können sie die weitere Zusammenarbeit mit Wissenschaftseinrichtungen in Ländern mit schwierigen politischen Rahmenbedingungen gestalten? Wie können die Werte und Normen freier Wissenschaft in einer Zeit, in der etablierte Ordnungen erodieren und neue Systemkonkurrenzen entstehen, dabei zur Geltung gebracht werden? Zu welchem Zweck werden Kooperationen geschlossen – und unter welchen Bedingungen sollten sie auch langfristig beendet werden?
Wir diskutieren zum zweiten, wie sich Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Forschungsverbünde nach innen neu aufstellen müssen, um die komplexen und sich überlagernden großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit besser verstehen und bearbeiten zu können. Welche Wissenssysteme und Formen der fach- und grenzübergreifenden Zusammenarbeit sind dazu geeignet, die Interdependenzen der aktuellen Krisenlandschaft – sei es der Krieg in der Ukraine, die globale Rohstoff- bzw. Energiekrise oder die Folgen des Klimawandels – multiperspektivisch zu betrachten?
Und drittens: Welche Folgen und Bedarfe ergeben sich aus den beschriebenen Dynamiken in Bezug auf Strukturen und Schwerpunkte von Wissenschaftspolitik und Forschungsförderung?
Die Veranstaltung bildet den Auftakt für das neue Strategiekonferenzformat „The Hamburg Forum for Global Science and Policy“. Ziel der Gesprächsreihe ist es, Perspektiven für globale Wissenschaftssysteme der Zukunft in Zeiten komplexer Krisen und der Systemkonkurrenz zu diskutieren und damit aus Hamburg heraus einen sichtbaren Beitrag für zukünftige wissenschafts- und hochschulpolitische Diskussionen auf internationaler Ebene zu setzen.
Programm
18:30—18:35 Uhr: Begrüßung
- Prof. Dr. Hauke Heekeren
Präsident Universität Hamburg
18:35—20:00 Uhr: Podiumsdiskussion
- Dr. Jens Brandenburg
Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung - Katharina Fegebank
Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg,
Senatorin in der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung - Prof. Dr. Dr. Sabine Kunst
Vorstandsvorsitzende Joachim Herz Stiftung - Prof. Dr. Ursula Schröder
Wissenschaftliche Direktorin, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg - Dr. Georg Schütte
Generalsekretär VolkswagenStiftung - Moderation:
Prof. Manuel Hartung
Vorstandsvorsitzender ZEIT-Stiftung
Im Anschluss: Get together
Impressionen
Veranstalter
Universität Hamburg in Kooperation mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), Hamburg Institute for Advanced Study
(HIAS)
The Hamburg Forum for Global Science and Policy wird als eine der internationalen Strategiekonferenzen der Universität Hamburg veranstaltet und von ihr aus Mitteln der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern finanziert.