Pilotprojekt im Exzellenzcluster CUIIndividualisierte Förderung für Nachwuchsforschende
3. Mai 2021, von Ingeborg Adler / Christina Krätzig
Foto: DESY/Lars Berg, privat
Der Exzellenzcluster CUI: Advanced Imaging of Matter hat ein neues Förderkonzept aufgelegt: Ziel des „Young Investigator Group Leader“-Konzepts ist es, hochtalentierte Nachwuchsforschende optimal zu unterstützen und auf ihrem Weg in eine Professur oder leitende Position zu begleiten. Eine Besonderheit ist ein strukturiertes Programm inklusive eines sogenannten Development Centers zur individuellen Förderung.
Sieben Young Investigator Group Leader haben ihre Arbeit am Exzellenzcluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“ bereits aufgenommen. Die Stellen sind neu geschaffen worden und richten sich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die bereits anspruchsvolle eigene Forschungsprojekte unabhängig durchführen und Fördermittel auf dem Niveau von Emmy Noether-Gruppen oder ERC Starting Grants einwerben oder bereits eingeworben haben.
Die Forschenden werden von einem oder einer sogenannten Host unterstützt und sind mit ihren Forschungsprojekten an dessen oder deren Arbeitsgruppe angegliedert. Dieses Konzept ermöglicht es ihnen, weitestgehend unabhängig zu forschen, dabei aber von den Ressourcen der Gruppe zu profitieren.
Individuelle Entwicklungspläne mit Fokus auf Führungsqualitäten
Als Besonderheit hat der Cluster das Konzept mit einem gezielten Entwicklungsprogramm zur individuellen Förderung verknüpft. In dessen Zentrum steht die Frage, was die Forschenden benötigen, um die nächsten Karriereschritte zu gehen. „Ausgangspunkt ist ein freiwilliges Development Center. Dieses soll den Young Investigators helfen, ihre für sie persönlich wichtigen Entwicklungsfelder zu identifizieren“, sagt Prof. Henning Moritz, der das neue Programm gemeinsam mit Cluster-Geschäftsführerin Anika Ostermaier-Grabow und Karriere-Referentin Jutta Voigtmann betreut. In Arne Seeburger, Referent für Personaldiagnostik an der Universität Hamburg, fand der Cluster wichtige Unterstützung bei der Konzeption, Vorbereitung, Durchführung und Auswertung des sogenannten Development Centers, das als Herzstück des neuen Förderkonzepts neu entwickelt wurde.
In diesen halbtägigen Veranstaltungen, die durch Treffen und Gespräche vorbereitet werden, müssen die Young Investigators sich praktischen Aufgaben und Führungssimulationen stellen. Auf Basis der Ergebnisse erhalten sie einen persönlichen Entwicklungsplan, der je nach Bedarf durch Workshops, Coachings oder Treffen zum Erfahrungsaustausch ergänzt und alle sechs Monate reflektiert wird.
„Ich finde es sehr gut, dass das Programm so individuell ist und auf den persönlichen Entwicklungsbedarf eingeht“, sagt Dr. Philipp Wessels-Staarmann, einer der sieben Young Investigators. Das Development Center zu durchlaufen, sei auch deshalb eine wertvolle Erfahrung gewesen, um direkt mitzubekommen, wie so ein Assessment Center im Berufungsverfahren abläuft. Irene Fernandez-Cuesta, die ebenfalls am Projekt teilnimmt, ergänzt: „Das Development Center war eine sehr interessante Erfahrung. Es hat mir definitiv geholfen, mehr über mich selbst zu lernen und die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ich habe auch nützliches Feedback von Kolleginnen und Kollegen und vor allem von Fachleuten bekommen.“
Ausweitung des Programms geplant
Mit dem Konzept der „Young Investigator Group Leaders“ setzt der Cluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“ die im Forschungsprogramm vorrangig verankerte Nachwuchsförderung gezielt um, für die mehr als 80 Prozent der Fördermittel vorgesehen sind. „Wenn es gut läuft, werden wir das Entwicklungsprogramm dann auch für andere Cluster-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler außerhalb des Young-Investigator-Projektes anbieten, die kurz vor dem nächsten Karriereschritt stehen, um den Nachwuchs noch individualisierter zu fördern“, hofft Ostermaier-Grabow.
Die ersten Teilnehmenden des „Young Investigator Group Leader“-Programms
Die Young Investigators sind Dr. Thore Posske, Dr. Philipp Wessels-Staarmann, Dr. Guillaume Salomon und Dr. Eric Hill sowie Dr. Frank Schlawin, Dr. Aaron Kelly und Dr. Irene Fernandez-Cuesta. Mehr Informationen finden Sie in den zwei verlinkten Newsartikeln, in denen die Young Investigators vorgestellt werden.