19. Juli 2017
Center for Hybrid Nanostructures (CHyN) der Universität Hamburg eröffnet in Bahrenfeld
Foto: Franziska Glück
„Mit dem CHyN kann die Universität Hamburg im kompetitiven Forschungsfeld der Nanowissenschaften international sowie national sichtbar werden und den aussichtsreichen Forschungsbereich der Nanophysik in Hamburg langfristig etablieren“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Dieter Lenzen. „Das CHyN ist eine wichtige Maßnahme zur weiteren universitären Strukturbildung sowie zur Stärkung des Campus Bahrenfeld. Ich danke dem Bund und dem Land für diesen spektakulären Neubau und wünsche allen beteiligten Wissenschaftlern einen guten Start. Es ist ein großer Vorzug, dass sich nicht die Wissenschaft einem schon vorhandenen Gebäude anpassen muss, sondern ein Gebäude passgenau für die Wissenschaft errichtet wurde.“
Den anspruchsvollen Neubau realisierte die Sprinkenhof GmbH im Auftrag der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung. Dafür investierten die Bundesrepublik Deutschland sowie die Freie und Hansestadt Hamburg mehr als 61 Millionen Euro. Das Gebäude schafft die Rahmenbedingungen für eine vernetzte Forschung der Disziplinen Physik, Biologie, Chemie und Medizin im Nanobereich. Ziel ist, die Eigenschaften von Festkörpern und von Bio-Materialien zu analysieren, diese einander anzupassen, um daraus schließlich neue Materialeigenschaften - hybride Nanostrukturen - für chemische, biologische und medizinische Anwendungen zu entwickeln. Zum Beispiel könnten in Zukunft kleinste bioelektronische Implantate zerstörte menschliche Sinneszellen ersetzen.
Der schwingungsarme Reinraum mit „Käselochboden“ bietet bis zu 90 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihre hybriden Nanostrukturen selbst zu präparieren. Er ist das Herzstück des neuen Forschungsbaus, der darüber hinaus mit rund 60 Laboren ausgestattet ist, die teils elektromagnetisch besonders abgeschirmt sowie schwingungsisoliert sind und somit die Forschung an Quanten- und Bio-Material erst möglich machen. Eine Heliumverflüssigungsanlage und zehn weitere Großgeräte ermöglichen höchstaufgelöste Messungen bei tiefsten Temperaturen.
Prof. Dr. Robert H. Blick, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Nanostruktur- und Festkörperphysik, freut sich auf die zukünftigen Aufgaben: „Wir wollen neuartige Festkörperstrukturen herstellen und eine Brücke schlagen zwischen der physikalisch orientierten und der biologischen sowie medizinischen Forschung an der Universität Hamburg oder auch zum Deutschen Elektronen-Synchrotron, zum Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie, zum Helmholtz-Zentrum Geesthacht, zum Centre for Structural Systems Biology oder zum Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.“
Das Gebäude bietet mit rund 5000 qm Raum für rund 130 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.