Neuer Koordinator für die Öffentlichkeitsarbeit zur Science City Hamburg Bahrenfeld„Dieser stetig wachsende Ort ist faszinierend“
30. Oktober 2023, von Christina Krätzig
Foto: UHH/Esfandiari
Mit der Science City entsteht in Hamburg-Bahrenfeld ein neues städtisches Quartier, in dem künftig geforscht, gewohnt und gelebt werden soll. Damit diese Vision Wirklichkeit wird, müssen die dort ansässigen Forschungseinrichtungen und Firmen an einem Strang ziehen – gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohnern, Forschenden, Stadtplanenden und der Politik. Die Universität Hamburg hat nun eine Stelle für die kommunikative Vernetzung geschaffen.
Herr Guggenberger, was bedeutet das eigentlich: die neue Science City Hamburg Bahrenfeld?
Es ist eines der ambitioniertesten städtebaulichen Projekte überhaupt in Hamburg. Bis 2040 sollen dort internationale Spitzenforschung, universitäre Ausbildung und innovative Unternehmen mit lebendigen Wohnquartieren verbunden werden. 5000 Studierende werden dort künftig von modernen Hörsälen und Laboren profitieren und 3000 neue Wohnungen gebaut, dazu Schulen, Kitas, Sportstätten, Einkaufsmöglichkeiten und so weiter.
Was ist Ihre wichtigste Aufgabe in Ihrem neuen Job?
Der Wunsch ist, das Projekt Science City Hamburg Bahrenfeld aus der Perspektive der Wissenschaft noch stärker in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Dazu bringe ich an der Schnittstelle von Forschung, Campusentwicklung, Lehre und Transfer die zahlreichen Akteure innerhalb und außerhalb der Universität Hamburg zusammen und koordiniere die PR-Aktivitäten der Uni rund um die Science City. Beispielhaft sind die Anbindung an Beteiligungsformate, die Koordination von Sonderveranstaltungen, die Kommunikation hinein in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Entwicklung neuer Wissensdialogformate für verschiedene Zielgruppen.. Ziel ist, eine starke und gemeinsame Stimme der Universität in diesem Projekt zu haben, die sichtbar und auch vor Ort erlebbar ist.
Wie war Ihr erster Eindruck von der Science City Hamburg Bahrenfeld, als Sie neu an der Uni Hamburg waren?
Wie groß das Gelände ist, wurde mir an meinem ersten Arbeitstag an der Universität Hamburg schmerzhaft bewusst. Damals habe ich als Kurator die Ausstellung „Wie alles begann“ zum Thema Urknall konzipiert. Frisch operiert nach einem Achillessehnenriss, wollte ich mir das Angebot der neuen Kolleginnen und Kollegen vom Exzellenzcluster „Quantum Universe“, das Gelände kennenzulernen, nicht entgehen lassen. Also bin ich auf Krücken losmarschiert, musste jedoch schnell erkennen, dass ich es an diesem Tag nicht zu allen spannenden Forschungseinrichtungen schaffen würde. Die Faszination für diesen stetig wachsenden Ort hat sich seitdem jedoch erhalten.
Welchen Aspekt finden Sie besonders spannend bei der Entwicklung dieses neuen Stadtteils?
Dass dort nicht nur Forschende und Studierende aus allen Teilen der Welt arbeiten, sondern auch viele Menschen in den unterschiedlichsten, wissenschaftsnahen Berufen. Das ist für mich ein ganz wesentlicher Punkt: die Menschen vor Ort. Die Science City ist viel mehr als eine Ansammlung von Gebäuden. Schon jetzt ist die Verschränkung von wissenschaftlichem Arbeiten und Leben spürbar.
Was haben Sie vor Ihrer Arbeit an der UHH gemacht und wie sind Sie an die UHH gekommen?
Nach einer Zeit als Verlagsmitarbeiter und Verleger in Wien habe ich als freiberuflicher Ausstellungsmacher gearbeitet. In Hamburg habe ich unter anderem eine Wanderausstellung zum Thema Navigation realisiert, die noch bis 2024 durch vier norddeutsche Museen tourt, war an einer Ausstellung über Konflikte im ‚Museum der Arbeit‘ beteiligt und kam über das Ausstellungsprojekt ‚Wie alles begann‘ an die Universität Hamburg. Also von der Wissensvermittlung zur Wissenschaftsvermittlung. Allen Tätigkeiten ist dabei eins gemein: vielfältige und manchmal auch sperrige Themen auf möglichst zugängliche Weise zu vermitteln.